Innsbruck - Meister FC Tirol überwintert nach einem nicht unverdienten
1:0-Heimsieg gegen Rapid in der max.Bundesliga mit einem
Respekt-Vorsprung. Der Sieg über die Wiener war bei einer eindeutigen
Bilanz von 15 zu fünf Torschüssen zwar verdient, aber auch glücklich.
Denn Rapid hatte zwei ganz große Chancen durch Wallner bzw. Sobotzik,
der Siegestreffer der Tiroler fiel hingegen durch einen Freistoß von
Marasek (84.), der eigentlich eine Flanke von rechts war, aber an
Verteidigern und Stürmern vorbei ins lange Eck ging.
Rapid begann erwartungsgemäß defensiv und mit nur einer Spitze(Wallner), machte zudem die Räume eng, weshalb sich die leicht
tonangebenden Tiroler schwer taten. Und prompt ergab sich schon in
der 15. Minute für die Gäste die beste Konterchance der ersten
Hälfte, als Wallner nach einer Taument-Flanke den Ball alleine
stehend aus fünf Metern weit daneben köpfelte. Heiß wurde es auch in
der 36. Minute, als Ivanschitz wieder nach Taument-Flanke Ziegler in
die Arme köpfelte und praktisch im Gegenzug Payer einen schönen
Brzeczek-Schuss über die Latte lenkte. Die größte Tirol-Chance vor
der Pause vergab Zwyssig, der nach Doppelpass mit Anfang auch Payer
überspielte, aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz traf.
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Halbzeit und in der
60. Minute hätte endlich ein Tor fallen müssen. Aber Gilewicz
rutschte aus, nachdem er schon Payer überspielt hatte und seinen
Roller rettete Ratajczyk vor der Linie. Fast im Gegenzug hatte aber
wieder Rapid die ganz große Chance. Nach einer Taument-Flanke kam der
Ball über zwei Stationen zu Sobotzik, seinen harten Schuss aus kurzer
Distanz wehrte Zwyssig aber auf der Linie ab.
Die so lange ideenlosen Tiroler, die zudem viel zu wenig über die
Flanken kamen, drehten erst im Finish energischer auf. Die Chancen
mehrten sich, so etwa ein Kogler-Kopfball, den Payer mit dem Fuß
abwehrte. Es war fast logisch, dass in dieser "Drangperiode" doch
noch das erlösende Tor fiel. Maraseks Freistoß fand den Weg ins
Rapid-Gehäuse, vorbei an Verteidigern und am verdutzten Helge Payer.
Trotz einer Nachspielzeit von fast fünf Minuten und zweier
Offensiv-Eintäusche ging bei Rapid dann nichts mehr.
Die Tiroler brachten den Heimsieg über die Runden und hoffen,
angesichts der finanziellen Probleme über die Winterpause zumindest
keine Spitzenspieler zu verlieren. Gilewicz etwa hat ein Angebot aus
Hamburg, ist dem Neo-Jara-Klub HSV bei angeblich 70 Mio S aber viel
zu teuer. Bei Rapid hofft man logischer Weise auf Andreas Herzog und
die Frühjahrs-Saison.(APA)
FC Tirol - Rapid Wien 1:0 (0:0)
Tivoli neu, 9.200, Schüttengruber.
Tor: 1:0 (84.) Marasek
Tirol: Ziegler - Barisic - W. Kogler, Zwyssig - Marasek, Anfang
(90. Prudlo), Hörtnagl, Brzeczek, Panis - Gilewicz, Jezek (79.
Glieder)
Rapid: Payer - Ratajczyk - Lederer, Markus Hiden - Taument (85.
Kauz), Ivanschitz, Lagonikakis (72. Erbay), Sobotzik (86. Wagner),
Schießwald, Jazic - Wallner
Gelbe Karten: Kogler bzw. Schießwald, Hiden, Lagonikakis, Sobotzik