- Demokratische Fortschrittspartei (DPP) - die 1986 gegründete
Fortschrittspartei von Präsident Chen Shui-bian (50) ist aus der
Unabhängigkeits- und Demokratiebewegung hervorgegangen. Ihre Wurzel
hat die DPP unter gebürtigen Taiwanesen. Chen verfolgt eine stärkere
wirtschaftliche Integration mit der Volksrepublik, steuert aber einen
unabhängigen Kurs gegenüber Peking.
- Nationalpartei (Kuomintang) (KMT) - die vom chinesischen
Republik-Gründer Sun Yat-sen gegründete Kuomintang hatte sich nach
der Machtübernahme der Kommunisten in Peking 1949 nach Taiwan
geflüchtet. Mit harter Hand regierten die Festlandchinesen die Insel
und ließen erst Ende der 80er Jahre demokratische Reformen zu. Die
Kuomintang befürwortet eine Wiedervereinigung nach dem Ende des
Kommunismus. Ihr Vorsitzender ist der frühere Vizepräsident Lien Chan
(65).
- Volkspartei (People First Party/PFP) - wurde im vergangenen Jahr
von dem populären ehemaligen Gouverneur Taiwans, James Soong (59),
gegründet. Er verließ die Kuomintang, nachdem sie seine
Präsidentschaftskandidatur 2000 nicht unterstützt hatte. Er tritt
ähnlich wie die Kuomintang für eine letztendliche Wiedervereinigung
ein und wird möglicherweise 2004 bei der Präsidentenwahl antreten.
- Solidaritätsunion Taiwans (TSU) - eine im Juli gegründete Splittergruppe mit dem früheren populären Präsidenten Lee Teng-hui (78) als geistigem Vater, der lieber auf Distanz zu Peking geht und ähnlich wie Präsident Chen Shui-bian einen eigenständigen Kurs Taiwans befürwortet. Er wurde deswegen aus der Kuomintang ausgeschlossen. Die Partei hatte bisher nur einen Sitz im Parlament.(APA)