Sanaa/Kairo - Soldaten der jemenitischen Armee haben am Samstag das Gebiet unter Feuer genommen, in der sie die Geiselnehmer des am Donnerstag entführten deutschen Geschäftsmannes vermuten. Damit sollten die Entführer vom Stamm der Jahm aus der Provinz Marib zur Aufgabe bewegt werden, hieß es aus Sicherheitskreisen in der Hauptstadt Sanaa. Dies sei von Präsident Ali Abdallah Salih selbst nach einem Treffen mit den Ministern für Inneres und Verteidigung beschlossen worden. Bundesaußenminister Joschka Fischer hatte Salih bei dessen Besuch in Berlin am Donnerstag gebeten, nichts zu unternehmen, was das Leben des 46 Jahre alten Geschäftsmannes gefährden könnte. Nach Angaben aus Sanaa zerstörten die Soldaten bereits vier Häuser und nahmen zahlreiche Stammesangehörige fest. Dabei seien Panzer und Katjuscha-Raketen zum Einsatz gekommen, hieß es. Möglicherweise habe es auch Tote und Verletzte gegeben. Diselbe Ethnie hatte bereits im vergangenen Sommer einen deutschen Diplomaten für zwei Monate festgehalten. Auch dieser war mitten in der Hauptstadt Sanaa entführt worden. (APA/dpa)