Bild nicht mehr verfügbar.

Nelson Mandela besucht Hiv-infizierte Kinder in einem Heim bei Cape Town

Foto: REUTERS/Mike Hutchings
Kapstadt - Der frühere Präsident Südafrikas, Nelson Mandela, hat an die moralische Verantwortung der Spitzenpolitiker in aller Welt appelliert, mehr für die Opfer der Immunschwäche-Krankheit Aids zu tun. Anlässlich des Welt-Aids-Tages am Samstag besuchte Mandela ein Kinderheim mit erkrankten Kindern in einem Elends-Vorort von Kapstadt und beantwortete später Fragen von Kindern zu Aids bei einer Veranstaltung im benachbarten Nyanga. Südafrika ist das Land mit der höchsten Rate von Aids-Kranken weltweit. Nahezu fünf Millionen Menschen oder einer von neun Personen in Südafrika trägt die Erreger der Immunschwäche-Krankheit in sich. Nötig sei im Kampf gegen Aids eine mehrgleisige Strategie, erklärte Mandela den Kindern. Erstens müssten die Kranken die Medikamente bekommen, die den Verlauf der noch immer tödlich verlaufenden Immunschwäche-Krankheit verzögern und die Gefahr einer Übertragung von Müttern auf Kinder verringern könne. Zweitens tue noch immer mehr Aufklärung Not. Die Staatschefs und ihre Frauen müssten an vorderster Front dieser Kampagnen stehen, sagte Mandela, und sparte bei seiner Kritik auch seinen Nachfolger Tabo Mbeki nicht aus. Der Präsident Südafrikas, sagte Mandela auf Kinder-Fragen, sei wohl mit anderen Dingen beschäftigt, "er hat keine Zeit, sich auf so etwas zu konzentrieren". Bei dem Besuch der Aids-kranken Kinder wurde der Friedensnobelpreisträger Mandela von seinem Preisträger-Kollegen, Erzbischof Desmond Tutu begleitet. Als positive Beispiele für das Engagement für Aids-Kranke nannte Mandela die 1997 verstorbene Prinzessin Diana. Diese habe mit Aids-kranken Kindern geschmust und damit aller Welt gezeigt, dass man sich so jedenfalls nicht mit Aids anstecken könne. (APA/Reuters)