Mandela: Mehrgleisige Strategie im Kampf gegen Aids notwendig
Südafrika ist das Land mit der höchsten Rate von Aids-Kranken weltweit
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Kapstadt - Der frühere Präsident Südafrikas, Nelson
Mandela, hat an die moralische Verantwortung der Spitzenpolitiker in
aller Welt appelliert, mehr für die Opfer der Immunschwäche-Krankheit
Aids zu tun. Anlässlich des Welt-Aids-Tages am Samstag besuchte
Mandela ein Kinderheim mit erkrankten Kindern in einem Elends-Vorort
von Kapstadt und beantwortete später Fragen von Kindern zu Aids bei
einer Veranstaltung im benachbarten Nyanga.
Südafrika ist das Land mit der höchsten Rate von Aids-Kranken
weltweit. Nahezu fünf Millionen Menschen oder einer von neun Personen
in Südafrika trägt die Erreger der Immunschwäche-Krankheit in sich.
Nötig sei im Kampf gegen Aids eine mehrgleisige Strategie,
erklärte Mandela den Kindern. Erstens müssten die Kranken die
Medikamente bekommen, die den Verlauf der noch immer tödlich
verlaufenden Immunschwäche-Krankheit verzögern und die Gefahr einer
Übertragung von Müttern auf Kinder verringern könne. Zweitens tue
noch immer mehr Aufklärung Not. Die Staatschefs und ihre Frauen
müssten an vorderster Front dieser Kampagnen stehen, sagte Mandela,
und sparte bei seiner Kritik auch seinen Nachfolger Tabo Mbeki nicht
aus.
Der Präsident Südafrikas, sagte Mandela auf Kinder-Fragen, sei
wohl mit anderen Dingen beschäftigt, "er hat keine Zeit, sich auf so
etwas zu konzentrieren". Bei dem Besuch der Aids-kranken Kinder wurde
der Friedensnobelpreisträger Mandela von seinem Preisträger-Kollegen,
Erzbischof Desmond Tutu begleitet. Als positive Beispiele für das
Engagement für Aids-Kranke nannte Mandela die 1997 verstorbene
Prinzessin Diana. Diese habe mit Aids-kranken Kindern geschmust und
damit aller Welt gezeigt, dass man sich so jedenfalls nicht mit Aids
anstecken könne. (APA/Reuters)
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