Lake Louise – Österreichs Damen sind auch im dritten Speed-Rennen der noch jungen Weltcup-Saison sieglos geblieben. Nach den beiden Abfahrten in Lake Louise war Michaela Dorfmeister am Samstag im abschließenden Super G als Sechste wieder beste ÖSV-Läuferin, fuhr aber um 25/100 an einem neuerlichen Podestplatz vorbei. Der Sieg ging überraschend an die Deutsche Petra Haltmayr, die fast genau ein Jahr nach ihrem sensationellen Premieren-Sieg in der Abfahrt von Lake Louise am gleichen Ort ihren zweiten Weltcuperfolg feierte.

Bei Schneefall und schlechter Sicht gelang Haltmayr als einer von wenigen eine praktisch fehlerlose Fahrt, vermutlich passten bei ihr auch die windigen Verhältnisse perfekt zusammen. Die Österreicherinnen hingegen verloren speziell im unteren Teil die entscheidende Zeit. Mit Dorfmeister und Vorjahrssiegerin Renate Götschl (8.) kamen nur zwei ÖSV-Läuferinnen in die Top Ten. Dorfmeister ärgerte aber mehr, dass es ihr nicht gelungen war, im schwierigen oberen Teil einen entscheidenden Vorsprung heraus zu fahren. "Denn skitechnisch bin ich ja gut drauf. Ich weiß nicht genau, wo ich die Zeit liegen gelassen habe", sagte die Abfahrts-Weltmeisterin.

In Summe konnte die Niederösterreicherin aber als einzige wirklich zufrieden sein. Mit ihren zwei Podestplätzen in den Abfahrten und Platz sechs im Super G baute sie ihre Weltcupführung auf die Abfahrts-Doppelsiegerin Isolde Kostner, die im Super G nur 17. wurde, aus und kommt mit 74 Punkten Vorsprung zurück nach Europa. "Im Vorjahr habe ich den ersten Super G der Saison gewonnen, heuer den ersten Riesentorlauf. Das ist wirklich positiv", sagte die derzeitige Nummer eins im ÖSV-Damenteam.

Gemischte Kanada-Bilanzen zogen Götschl ("Dreimal Top Ten ist ja nicht so schlecht") und Alexandra Meissnitzer, die als 14. in die Weltcup-Punkte fuhr. "Im technischen Teil war ich dabei. Es war klar, dass es im Super G besser läuft, weil's nicht so schnell dahin geht", sagte die Salzburgerin. Cheftrainer Karl Frehsner freute sich auch über die jungen Läuferinnen wie Ingrid Rumpfhuber, die ex aequo mit Meissnitzer 14. wurde. "Es schaut so aus, als ob wir die Lücke zwischen den Arrivierten und den Jungen schließen können. Es tut sich was und wir können insgesamt zufrieden sein, auch wenn wir gerne einen Sieg gehabt hätten."

Ein Großteil der Damen, die im Gegensatz zu den Herren alle fünf Nordamerika-Rennen durchgebracht haben, fliegt nun zurück nach Europa. Für die meisten gibt es nach der Absage in Val d'Isere eine Pause. Selina Heregger, Katja Wirth, Astrid Vierthaler und Rumpfhuber bleiben in Amerika zu NorAm-Rennen. Der Rest hat drei Tage Pause in Europa, als nächste sind wieder die Slalom-Damen an der Reihe.(APA)