Geld
Credit Suisse Stratege wirft einen Blick in die Zukunft
Umwelttechnologie, Bildung und Gesundheitsvorsorge sind die Schlüsselbranchen der nächten Jahre
Philipp Vorndran, Leiter der globalen Strategie bei Credit Suisse Asset Management, ist ein Mann mit Weitblick. In einem Vortrag den er kürzlich vor Journalisten in Eltville hielt, beleuchtete er nicht nur seine kurz- und mittelfristige Sicht der Finanzmärkte, sondern gab auch Ausblicke auf sehr langfristige Trends, wie z.B. die Demografie.Aufwärtsbewegung nach den Terroranschlägen geht weiter
Vorndran sieht die globalen Finanzmärkte nach der allgemeinen Verunsicherung aufgrund der Terroranschläge wieder auf dem Weg der Besserung. "Heute zeige sich an der deutlichen Aufwärtstendenz, dass die Aktienmärkte wieder zu ihren alten Risikoprämien zurückgekehrt sind", so der Chefstratege. Diese Aufwärtsbewegung hält er noch nicht für abgeschlossen, denn viele Investoren hätten die Situation nach dem 11. September falsch eingeschätzt und kämen jetzt in Zugzwang.
Für die weitere Entwicklung an den Kapitalmärkten ist Vorndran verhalten optimistisch eingestellt. "Unter dem Strich werden die Märkte wieder zu realistischen Bewertungen zurückfinden mit Jahresrenditen, die bei Aktien knapp zehn Prozent und im festverzinslichen Bereich fünf Prozent betragen dürften", so der CSAM-Stratege.
Makroökonomisches Bild trübt sich jedoch weiter ein
Die Robustheit der Märkte stehe, laut Vorndran, aber im Widerspruch zum globalen makro- und mikroökonomischen Bild, das sich zunehmend verschlechtere. Das globale Wirtschaftswachstum prognostizierte der Experte für die kommenden Jahre auf rund 2,95 %. Bei den Unternehmensgewinnen rechne er mit maximal 9 %, da die Margen durch höhere Arbeitskosten und die größere Preistransparenz weiter unter Druck stünden. Bei den Regionen empfiehlt Vorndran vor allem die Emerging Markets, Singapur und Hongkong.
Branchen mit Kapazitätsengpässen bevorzugt
Vorndran zählt in den nächsten Jahren vor allem die Branchen zu den Gewinnern, die sich mit
Umweltökologie, Bildung, Gesundheitsvorsorge, Luxusgütern oder Trinkwasser beschäftigen. "Diese Branchen weisen noch starke Unterkapazitäten auf, so dass sie besonders von der einsetzenden Nachfrage profitieren werden". Er empfehle Branchen mit Überkapazitäten, wie beispielsweise die Automobilindustrie, Stromversorger, Fluggesellschaften und Tourismus, zu meiden.
(e-fundresearch.com)