Nahost
Arafat ruft Ausnahmezustand in Palästinensergebieten aus
Waffenverbot für alle Palästinenser
Ramallah/Jerusalem - Nach den Terroranschlägen in
Jerusalem und Haifa hat der palästinensische Präsident Yasser Arafat
am Sonntag den Ausnahmezustand in den Gebieten der Selbstverwaltung
im Westjordanland und im Gaza-Streifen ausgerufen. Die israelische
Armee verhängte ihrerseits in einem beispiellosen Schritt
eine komplette Blockade gegen die Palästinensergebiete.
Mit dem Ausnahmezustand wird, wie der palästinensische Rundfunk
meldete, allen Palästinensern mit Ausnahme von Angehörigen der
Polizei das Tragen von Waffen verboten. Organisationen, die gegen das
Verbot verstoßen, sollen verboten werden. Zu den Terroranschlägen hat
sich die radikale Organisation Hamas mit ihrem militärischen Flügel
"Ezzedin el Kassam" bekannt. Nach israelischen Medienberichten hat
die israelische Armee inzwischen allen Palästinensern auch in
israelisch kontrollierten Gebieten verboten, ihre Wohnorte zu
verlassen.
In einer Stellungnahme beschuldigte die palästinensische Führung
die Drahtzieher der Anschläge, den jüngsten Friedensbemühungen der
USA schaden und jede Chance auf Beendigung der israelischen Besatzung
sowie die Schaffung eines palästinensischen Staates zerstören zu
wollen. Die blutigen Taten seien eine "offene Herausforderung" und
schadeten dem internationalen Ansehen der Palästinenser. Man werde
alles tun, um die Hintermänner der Anschläge zur Verantwortung zu
ziehen. (APA/dpa/AP)