Kosovo
Umfrage: HDZ in Kroatien wieder populärste Partei
Nationalistische Partei überflügelt Sozialdemokraten
Zagreb - Die rechtsnational orientierte Kroatische
Demokratische Gemeinschaft (HDZ) ist in Kroatien wieder die
populärste Partei. Dies zeigt die neuste Umfrage der in Zagreb
erscheinenden Zeitung "Vecernji list" (Sonntag-Ausgabe). Nach dieser
monatlich durchgeführten Umfrage würden für die oppositionelle HDZ
derzeit 20,5 Prozent der kroatischen Bürger stimmen. Die
Sozialdemokratische Partei (SPD) von Ministerpräsident Ivica Racan,
die stärkste Partei innerhalb der Fünf-Parteien-Koalition, käme
demnach nur auf 18,9 Prozent.
"Vecernji list" fügte allerdings hinzu, dass die HDZ nicht neue
Sympathisanten gewonnen habe. Auch in den vergangenen Monaten hätte
die Partei des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman
ähnliche Popularitätswerte erzielt. Vielmehr habe die SPD deutlich an
Unterstützung eingebüßt und seit vergangenem Monat etwa vier
Prozentpunkte verloren.
Sozialliberale deutlich an Popularität eingebüßt
Signifikant sei auch der Fall der Kroatischen Sozialliberalen
Partei (HSLS), der zweitstärksten Regierungspartei, die deutlich an
Popularität einbüßte und vom dritten auf den fünften Platz
zurückfiel. Dies könne man insbesondere mit den Streitigkeiten
innerhalb der Parteispitze und der Krise in Split, wo die HSLS mit
der HDZ und anderen rechtsorientierten Parteien regiert, erklären, so
die Zeitung.
Die beliebteste Politikerin in Kroatien bleibt weiterhin Vesna
Pusic, Vorsitzende der regierenden Kroatischen Volkspartei, mit 11,3
Prozent Unterstützung. Racan (8,5 Prozent) belegt nach diesem Ranking
den zweiten Platz, gefolgt vom kroatischen Präsidenten Stjepan Mesic
(6,2 Prozent). Die "negative" Liste führt der HDZ-Klubobmann Vladimir
Seks an. Hier scheint Pusic an zweiter und Racan an dritter Stelle
auf.
Ein wesentliches Ergebnis sei auch die Unentschlossenheit und das
"Desinteresse" der kroatischen Bürger. So hätte derzeit ein Drittel
der Befragten keine Parteipräferenzen. Dies könne Resultat ihrer
Einschätzung sein, dass es zu baldigen Wahlen nicht kommen wird und
somit hätten sie sich noch nicht für eine politische Option
entschieden, so "Vecernji list". (APA)