Europa
Schwyz: Alle Einbürgerungsgesuche an der Urne abgelehnt
MigrantInnen vom Balkan sind besonders unerwünscht
Schwyz - Im Kantonshauptort Schwyz sind im Rahmen der
Volksabstimmung vom Sonntag alle Einbürgerungsgesuche an der Urne
abgelehnt worden. Personen aus dem Balkan wurden deutlicher abgelehnt
als andere. Die Stimmbeteiligung betrug 58 Prozent. Über vier Gesuche
mit 13 Personen wurde in Schwyz entschieden. Mit 2640 zu 2154 Stimmen
am deutlichsten wurde das Gesuch einer Familie aus
Bosnien-Herzegowina abgelehnt. Sie wohnt seit 15 Jahren in der
Schweiz, zwei der drei Kinder kamen in Schwyz zur Welt. Das Gesuch
einer Frau als Kroatien wurde mit 2527 zu 2286 abgelehnt.
Knapper fiel das Nein zu den Personen aus der Türkei aus. Das
Gesuch einer Familie mit vier Kindern wurde mit lediglich 83 Stimmen
Unterschied abgelehnt, jenes einer jungen Frau mit 120. Die
Bemühungen in Schwyz, pauschale Ablehnungen von Einbürgerungsgesuchen
zu verhindern, sind damit fehl geschlagen. Bereits am 23. September
waren alle zehn Gesuche abgelehnt worden, darunter auch jene von gut
integrierten Familien. Der Gemeinderat hatte darauf das Gespräch mit
den Parteien gesucht, um künftig ein solches Debakel zu verhindern.
In den letzten Jahren wurden in Schwyz mehr Gesuche abgelehnt als
angenommen. Insgesamt stehen noch rund 50 Gesuche an.(APA/sda)