Ankara - Im Streit um die geplante schnelle Eingreiftruppe der EU haben sich die Türkei und die Verhandlungspartner aus den USA und Großbritannien angenähert. Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit sagte am Sonntag, bei den Gesprächen sei eine Grundlage für Zusammenarbeit "in allen Bereichen" gelegt worden. Die Forderungen der Türkei seien "zum Großteil" erfüllt worden. Die Türkei war bisher gegen die für 2003 geplante Aufstellung der EU-Truppe, weil sie selbst bisher nicht Mitglied der Europäischen Union werden durfte. Als NATO-Mitglied ist sie an der Entscheidung darüber beteiligt, ob die zukünftige EU-Truppe Zugang zur strategischen Planung der NATO bekommt oder nicht. Begrenzte Mitsprache Ankaras bei EU-Truppe Nach Angaben des türkischen Fernsehsenders NTV soll die Türkei an Entscheidungen über Einsätze in Regionen beteiligt werden, wo die Türkei Interessen hat. Das Mitspracherecht bei allen Einsätzen, wie es Ankara gefordert hatte, gebe es aber nicht. Die EU habe sich im Gegenzug schriftlich verpflichtet, dass die zukünftige EU-Truppe nicht in Konflikten zwischen zwei NATO-Mitgliedern eingesetzt werde - dies habe Ankara mit Blick auf den Streit mit Griechenland gefordert, berichtete NTV weiter. Athen hatte einen solchen Kompromiss bisher abgelehnt. Der Startschuss für die EU-Truppe mit 60.000 Soldaten soll auf dem EU-Gipfel Mitte Dezember im belgischen Laeken fallen. (APA)