Zahlreiche Unternehmen wollten mithilfe von Outsourcing-Spezialisten ihre IT-Kosten senken; das komme EDS zugute. Der Manager ist darüber hinaus überzeugt, dass die Ausgaben für Computerdienstleistungen wieder kräftig steigen werden. Triebfeder für weitere Investitionen in diesem Sektor sei der zunehmende Wettbewerbsdruck aufgrund der Globalisierung. Das an den Börsen in New York und London notierte Unternehmen beschäftigt weltweit rund 130.000 Mitarbeiter; etwa zwei Drittel der Belegschaft sei zuvor in IT-Abteilungen anderer Unternehmen tätig gewesen, bevor sie über Outsourcing zu EDS gestoßen sind. In Kontinentaleuropa sieht Bravard vor allem in der öffentlichen Verwaltung noch viel Potenzial.
Großbritannien sei anderen Ländern einen Schritt voraus. Von 20.000 Mitarbeitern, die dort über Ausgliederungen zu EDS gestoßen sind, sei etwa jeder zweite ein Beamter. EDS wurde 1962 vom texanischen Milliardär und zweimaligen US-Präsidentschaftskandidaten Ross Perot gegründet, 1984 an General Motors verkauft und 1995 in einem Spin-off verselbstständigt. Nach einem Umsatz von 19,2 Mrd. US-Dollar will man heuer die Marke von 20 Mrd. Dollar deutlich überspringen.
Auch das Ergebnis soll sich neuerlich verbessern. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ist der Reingewinn um 19 Prozent auf 982 Mio. Dollar gestiegen. In Österreich beschäftigt EDS etwa 250 Mitarbeiter, die heuer rund 500 Mio. S umsetzen.
"Voll im Plan"
Mit der Abwicklung des bisher größten Einzelauftrags aus dem öffentlichen Sektor, der Einführung der Chipkarte als Krankenscheinersatz, sei man voll im Plan, sagten die beiden Geschäftsführer von EDS Österreich, Albert Spielmann und Walter Hennemann. Der Auftragswert beläuft sich auf gut eine Mrd. S. Etwa die Hälfte davon kassiert EDS für Softwareleistungen.
Die andere Hälfte entfällt auf den deutschen Konsortialpartner Orga, der die acht Millionen Chipkarten produziert und auch die Lesegeräte für die Arztpraxen liefert.