Literatur
Felix Mitterer erhielt Ernst-Toller-Preis
Für Gesamtwerk im Grenzbereich zwischen Literatur und Politik
Neuburg - Felix Mitterer ist am Sonntag im Stadttheater
Neuburg an der Donau mit dem mit 10.000 Mark
dotierten Ernst-Toller-Preis ausgezeichnet worden. Der 1948 in
Achenkirch/Tirol geborene erfolgreiche Theater- und Drehbuchautor
wurde für sein Gesamtwerk im Grenzbereich zwischen Literatur und
Politik geehrt, teilte die Toller-Gesellschaft mit.
Für die Jury war Mitterers Engagement für aufstörende Themen und
Gestalten der großen und kleinen Geschichte von zentraler Bedeutung.
Mitterer habe sich hartnäckig mit unbequemen Themen befasst.
"Nationalsozialismus, Terrorismus, Behinderung - immer legt er in
seinen Stücken verdrängte und unausgesprochene Probleme offen und
schafft damit Raum für Kritik".
Zu Mitteres bekanntesten Arbeiten zählen die mehrteiligen TV-Filme
"Verkaufte Heimat" und "Piefke-Saga". Seine am häufigsten gespielten
Theaterstücke sind "Kein Platz für Idioten", "Besuchszeit" und
"Sibirien". Zuletzt wurde sein hoch gelobtes Stück über den Rebellen
und Staatsutopisten Michael "Gaismair" im Sommer 2001 bei den Tiroler
Volksschauspielen in Telfs uraufgeführt.
Mit dem alle zwei Jahren vergebenen Preis soll an den Autor und
Politiker Ernst Toller (1893-1939) erinnert werden, der in den
zwanziger Jahren zu den bekanntesten Dramatikern deutscher Sprache
zählte. Das wichtigste Ziel des Vereins ist eine Edition von Tollers
gesamten Werk und die Archivierung seiner Schriften. Die bisherigen
Preisträger waren der Münchner Autor Albert Ostermeier und die
Belgrader Autorin Biljana Srbljanovic. (APA/dpa)