Am Anfang stand die internationale Konferenz "The Presence of the Absence – Die Lebendigkeit der Geschichte" im Herbst 1999, gefolgt vom Symposium "(Dis-)Kontinuitäten in Diskursen über den Nationalsozialismus" im Mai 2000. Beide Veranstaltungen gingen der Frage nach, wie die Voraussetzungen für ein gemeinsames Gespräch zwischen den Kindern und Enkeln von Tätern und Opfern des Nationalsozialismus beschaffen sein müssten - wenn "Erinnerung" einmal Mahnung, einmal soziale Verantwortung und einmal schlicht und einfach Schuldlast bedeutete. Veranstalter beider Projekte war der Verein Arche, Plattform für interkulturelle und wissenschaftliche Projekte, der nun gemeinsam mit dem Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung die vielfältigen Aspekte des Themas in Buchform präsentiert: "Die Lebendigkeit der Geschichte. (Dis-)Kontinuitäten in Diskursen über den Nationalsozialismus." Das Buch enthält 39 wissenschaftliche Beiträge von Sozial- und Erziehungswissenschaftern, Soziologen, Historikern, Politologen, Religionswissenschaftern, Psychologen und Sprachwissenschaftern. Persönliche Erfahrungsberichte ergänzen die wissenschaftlichen Analysen. In Summe ergibt sich ein vielschichtiges Bild einer prägenden Epoche der Vergangenheit und ihrer Fortführung ins Heute. - Wenn trotz "boomender Gedenkkultur" in Berlin die größte Neonazi-Demonstration der Nachkriegsgeschichte stattfinden kann, dann wird die ungebrochene Relevanz des Themas (leider) wieder einmal klar ersichtlich. (red)