International
OSZE-Außenminister fordern mehr Geld für Vorbeugung gegen Terror
EU plant Verdoppelung ihrer Hilfe für zentralasiatische Staaten
Bukarest - Die Außenminister der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben sich dafür
ausgesprochen, weltweit mehr Geld in den Kampf gegen Armut zu stecken
und damit terroristischen Gruppen den Nährboden zu entziehen. "Die
heute schwachen Staaten können morgen leicht auseinander fallen",
warnte der Kommissar für die Außenpolitik der Europäischen Union,
Chris Patten, am Montag unter Hinweis auf die Entwicklung
Afghanistans. Dort hat der moslemische Extremist Osama bin Laden
vermutlich seine Organisation El Kaida aufgebaut. Patten war einer
der ersten Redner des zweitägigen OSZE-Außenministertreffens in der
rumänischen Hauptstadt Bukarest.
Mit Verweis auf die Bin Laden und seiner Organisation zur Last
gelegten Anschläge auf US-Einrichtungen sagte Deutschlands
Außenminister Joschka Fischer, angesichts der Bedrohung durch
terroristische Organisationen komme es heute mehr denn je auf
"Investitionen in den Frieden" an. Deswegen müsse man sich stärker
den Menschenrechten verpflichtet fühlen und dem Aufbau demokratischer
Gesellschaften. In Staaten mit schwachen Institutionen verarme die
Bevölkerung, terroristische Gruppen und das organisierte Verbrechen
profitierten jedoch davon, sagte Patten. Die EU plane deswegen, ihre
Hilfen für Staaten in Zentralasien zu verdoppeln.
Der russische Außenminister Igor Iwanow bekräftigte die
Zusammenarbeit seines Landes mit den USA im Kampf gegen Terrorismus
und sagte, dadurch werde auch die OSZE gestärkt. Der Gemeinschaft
gehören 55 Staaten an. Beim Gipfeltreffen im vergangenen Jahr hatten
die Mitglieder kritisch über das harte Vorgehen der russischen Armee
in der Kaukasus-Republik Tschetschenien diskutiert, wo moslemische
Rebellen um die Unabhängigkeit kämpfen. (APA/Reuters)