Kosovo
Kosovo: Vorbereitungen für Parlamentssession ohne serbische Abgeordnete
Albanerführer Rugova beginnt Gespräche über neue Regierung
Pristina - Der gemäßigte Führer der Albaner im Kosovo,
Ibrahim Rugova, hat am Montag Gespräche über die künftige Autonomie-
Regierung der südjugoslawischen Provinz aufgenommen. "Wir schließen
keine Möglichkeit einer Koalition mit albanischen Parteien aus, aber
mit den Serben wird es keine Koalition geben", sagte Alush Gashi,
Präsidiumsmitglied der Rugova-Partei LDK in Pristina. Rugova gilt als
künftiger Präsident der Provinz nach der konstituierenden Sitzung des
Parlamentes am 10. Dezember.
Rugova traf am Montag den Vorsitzenden der Allianz für die Zukunft
Kosovos (AAK) und ehemaligen Milizenkommandeur Ramush Haradinaj,
dessen Partei 7,8 Prozent der Stimmen und acht Abgeordnetensitze in
dem 120 Mandate umfassenden Parlament hat. Am Dienstag wollte er
Hashim Thaci sprechen, den Vorsitzenden der Demokratischen Partei
(PDK) und früheren politischen Führer der UCK-Miliz. Rugovas
Demokratische Liga Kosovos (LDK) ist nach den Wahlen vom 17. November
mit 45,6 Prozent der Stimmen stärkste Partei und wird 47 Sitze
stellen.
Die Vorbereitungen für die erste Sitzung des Parlaments haben am
Montag ohne die 22 serbischen Abgeordneten begonnen. Die Gruppe sei
unter Protest wieder abgeflogen, nachdem 30 mit den Politikern
angereiste serbische Journalisten auf dem Flughafen festgehalten
worden seien, bestätigte die UNO-Verwaltung UNMIK in Pristina.
UNO-Sprecherin Susan Manuel machte Sicherheitsgründe geltend.
Manuel sagte, für eine Gruppe dieser Größe könne im Kosovo kein
Schutz organisiert werden. Den Abgeordneten der serbischen Koalition
"Povratak" (Rückkehr) sei zuvor gesagt worden, dass der einwöchige
Vorbereitungskurs für die Parlamentarier keine Medienveranstaltung
sei. Es sei angeboten worden, dass eine kleine Gruppe serbischer
Journalisten Zugang erhält. Die serbische Abgeordneten wollten am
Dienstag erneut anreisen. Nach der UN-Resolution 1244 soll das
mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo Selbstverwaltung innerhalb
Jugoslawiens bekommen.(APA)