Wien - Mit den Weihnachtseinkäufen der Österreicher zeigt sich Österreichs Handel bis jetzt zufrieden. Insgesamt gingen die Umsätze in der Zeit vom ersten Einkaufssamstag vor einer Woche bis inklusive dem ersten Adventwochenende zwar um zwei Prozent zurück. Dieser Vergleich, so Roman Seliger, von der Sektion Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), hinke allerdings, da der erste Einkaufssamstag heuer deutlich früher war als vor einem Jahr. Am vergangenen Wochenende jedoch klingelte es in den Kassen der Händler. Laut einer Umfrage des Instituts für Gewerbe und Handelsforschung (IfGH) im Auftrag der Wirtschaftskammer legten die Handelsumsätze um 2 Prozent zu. Gewinner waren am vergangenen Adventsamstag die Bereiche Möbel, Sport und Bekleidung mit einem Plus von 36 bzw. neun und acht Prozent. Dabei dürfte der kräftige Zuwachs im Möbelhandel nicht nur auf Weihnachtsgeschenke entfallen, sondern auf Anschaffungen, die die ganze Familie am Wochenende tätigt. Der heimische Schuhhandel legte um zwei Prozent zu. Der Elektrohandel stieg mit plus minus Null aus. Lederwaren lassen nach Verlierer war am vergangenen Samstag der Bereich Lederwaren mit einem Minus von 22 Prozent, gefolgt von den Parfümerien und Drogerien mit minus 19 Prozent, dem Papier- und Buchhandel mit minus 14 Prozent. Der Spielwarenhandel musste trotz Harry-Potter-Boom ein Minus von 12 Prozent hinnehmen, bei Uhren und Schmuck wurde ein Rückgang um 11 Prozent verzeichnet. Unter den Geschenken dominieren heuer laut IfGH-Umfrage bei 260 heimischen Händlern Winter- und Freizeitmode, Ski- und Skibekleidung, Handtaschen. Im Buchhandel gingen neben Harry Potter heuer religiöse und esoterische Bücher, beim Schmuck wird heuer Gold geschenkt. Bescherung für Wiens Handel Der zweite "lange" Einkaufssamstag am ersten Adventwochenende hat für den Wiener Handel eine geradezu vorweihnachtliche Bescherung gebracht. Die "Großen" jubeln geradezu und die an sich nicht erfolgsverwöhnten "Kleinen" im Einzelhandel zeigen sich bereits nach zwei Samstagen vorsichtig optimistisch. "Wir sind sehr zufrieden", erklärte Ingo Hödl, Geschäftsführer im Wiener Donauzentrum. Der Umsatz in den Geschäften liege um drei bis fünf Prozent über dem Vorjahr. "Sehr guten Absatz verzeichnen Mode, Leder und Schmuck. Etwas hinter den Erwartungen bleibt die Unterhaltungselektronik", betonte Hödl. Was ihn besonders freue, sei der Umstand, dass - zusätzlich zum sehr gut verlaufenden Geschäft - der Gutscheinverkauf geradezu boome: "Wir verkaufen heuer um 60 Prozent mehr Gutscheine als im Vorjahr, das ist in den Umsätzen noch gar nicht drinnen. Das bedeutet also, dass wir auch einen sehr guten Jänner haben werden und zudem die Kunden ans Haus binden." Erstmals können Donauzentrum-Gutscheine in allen 210 Geschäften des Donauzentrums und im Donauplex eingelöst werden. Auch kleine Händler zufrieden Auch die kleinen Händler sind über den Geschäftsverlauf erfreut: "Wir registrieren ein leichtes Plus", so Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Nettig. Eine hohe Frequenz sorge für gute Umsätze. Die Branche Uhren/Schmuck verzeichne 15 Prozent Umsatzplus, der Elektrohandel plus elf Prozent, Sport plus 15, vor allem Handys und DVD-Player würden sich hoher Nachfrage erfreuen. Eine "sehr hohe Frequenz" verzeichnete auch Richard Lugner, Chef der Lugner-City. "Wir befinden uns über Vorjahresniveau. Vor allem Lebensmittel und Mode/Bekleidung entwickeln sich sehr gut", sagte Lugner. Gedränge herrschte am Wochenende auch in der SCS. Die Umsätze lagen deutlich über dem ersten Einaufssamstag, freute sich SCS-Manager Christoph Adamek: "Die Österreicher haben das Weihnachtsgeld in der Tasche. Jetzt geht es erst richtig los!" Die Kundenfrequenz lag gemessen an den Einfahrten heuer leicht über dem Vergleichswochenende des Vorjahres. Insgesamt wurden rund 43.200 Pkw-Einfahrten gezählt. Bis zum 24. Dezember, so erwartet Adamek, werden den die Kunden zumindest gleich viel, wenn nicht sogar mehr als im Vorjahr ausgeben. Verkaufshits waren bisher Elektronik, DVD, Handys und natürlich Harry Potter. (APA)