Wien - Die Vorverteilung des Euro-Bargeldes in Österreich ist auf Schiene. Rund 10,5 Mrd. Euro (144 Mrd. S) sind bereits über Banken und Postämter vorverteilt. An Klein-Unternehmen werden rund 650.000 Startpakete im Wert von 95 Mill. Euro geliefert, für Private sind mehr als 6 Millionen Münz-Startpakete (200 S/14,54 Euro) im Wert von 85 Mill. Euro ab 15. Dezember vorgesehen. Die Versorgung der Konsumenten mit Banknoten werde zu Jahresbeginn durch die Ausgabe an Bankomaten und Foyerautomaten, die ebenfalls mit 1. Jänner 2001 umgestellt sein werden, sichergestellt, so Walter Rothensteiner, Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Vorsitzender der Sektion Kredit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Österreich werde mit rund 75 Prozent des Bargeld-Umlaufes deutlich mehr Euro vorverteilen als andere Staaten, in Deutschland werden es rund 48 Prozent sein in Italien sogar nur 29 Prozent. An die Unternehmen appellierte Rothensteiner am Montag bei einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Expertengespräch, an dem u.a. Innenminister Ernst Strasser (V) und Nationalbank-Gouverneur Klaus Liebscher teilnahmen, den Bedarf noch einmal genau zu prüfen und bei der Hausbank zu bestellen. Bankomatausgabe schon auf Schiene Für die Ausgabe der ersten Euro-Banknoten an Private in der Silvesternacht sei jedenfalls technisch vorgesorgt, dass zu Mitternacht alle Bankomaten Euro ausgeben werden. Offene Bankfilialen am 1. Jänner wird es nach Einschätzung Rothensteiners nicht "in großem Stil" geben. Es sei mit offenen Bankschaltern in Fremdenverkehrsgemeinden zu rechnen, allerdings sie dies kein Spezifikum der Euro-Umstellung. Euro-Scheine werden auch über alle Foyerautomaten ausgegeben. Informiert werden die Österreicher über ihre neue Währung vor allem über Termine und Sicherheitsmerkmale im Dezember noch einmal über eine große Kampagne der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Via Direct-Mailing werden 3,5 Millionen Prospekte an die österreichischen Haushalte verteilt, weitere 2,5 Milllionen liegen in den Kreditinstituten auf. Hohe Preisstabilität Der Übergang zum Euro finde in einem Umfeld hoher Preisstabilität statt, betonte OeNB-Gouverneur Klaus Liebscher bei der heutigen Pressekonferenz. Die Einführung der neuen Währung zu keinen Preiserhöhungen größeren Ausmaßes geführt. Die flächendeckende Versorgung mit dem Euro-Bargeld habe in Österreich hervorragend funktioniert. Nun laufe die Belieferung der Töchter heimischer Kreditinstitute in den Nachbarstaaten, um den Druck von den inländischen Banken zu verlagern. Der Euro sei für Österreichs Wirtschaft ein Export- und Konjunkturmotor, vor allem für Klein- und Mittelbetriebe, so Wirtschaftskammer-Generalsekretär Christian Domany. Bei den Kundenanfragen im Call-Center - in den vergangenen Wochen waren es bis zu 250 Anrufe im Call-Center der WKÖ - sei die Preisauszeichnung kein Thema. Es gehe eher um Technik und persönliches Befinden. (APA)