Nahost
Fünf Palästinenser in Jordanien zum Tode verurteilt
Wegen Mord an Diplomaten
Amman - Wegen der Ermordung eines jordanischen Diplomaten
in Beirut hat ein jordanisches Gericht am Montag fünf militante
Palästinenser zum Tode verurteilt. Unter den Verurteilten befindet
sich auch Abu Nidal, der in den 80er Jahren als einer der
gefährlichsten Extremisten galt. Vier der fünf Urteile wurden in
Abwesenheit verhängt. Nur einer, Yasser Mohammed Abu Shinar, war bei
der Urteilsverkündung zugegen. Gegen das Urteil ist Berufung
zulässig.
Der damalige Erste Botschaftssekretär in Beirut, Naib Ibrahim
Majtah, war am 29. Jänner 1994 vor der Botschaft in seinem Auto
erschossen worden. Das Attentat war Teil einer Kampagne Abu Nidals
gegen den Friedensprozess mit Israel. Abu Nidal, der mit bürgerlichem
Namen Sabri el Banna heißt, ist Chef einer Terrorgruppe, auf deren
Konto rund 300 Todesopfer gehen. Es wird vermutet, dass er sich heute
im Irak aufhält. Abu Shinar, der aus einem Palästinenserlager bei
Damaskus stammt, wurde im März 2000 in Jordanien festgenommen. Die
übrigen drei Verurteilten sollen sich zurzeit im Irak und in Libyen
aufhalten. (APA/AP)