Etwa 1000 US-Elitesoldaten, die gut 80 Kilometer vor Kandahar auf ihren Einsatz warten, bauten ihre Stellungen aus. Die Schlacht um Kandahar steht nach Einschätzung der US-Armee vor einem Wendepunkt. Der ehemalige stellvertretende Taliban-Innenminister Mohammed Khaksar sagte, die Taliban würden eher sterben, als sich ergeben. Die blutige Niederschlagung der Gefangenenrevolte in Kala Jangi habe sie darin bestärkt. Taliban-Anführer Omar wisse, dass die Amerikaner ihn auf jeden Fall töten würden, so Khaksar. "Warum sollte er dann nicht im Krieg sterben?"
Bei US-Luftangriffen auf die Gebirgsregion Tora Bora im Osten Afghanistans sind seit Sonntag angeblich bis zu 60 Menschen getötet worden. Die Taliban-nahe Agentur AIP meldete am Montag, außerdem sei eine rund 20 Mann starke US-Spezialeinheit in der Gegend gelandet, wo sich ein unterirdisches Versteck des Extremistenführers Osama Bin Laden befinden soll.
Eine US-Spezialeinheit sei Sonntagfrüh von zwei Hubschraubern in der Provinzhauptstadt Jalalabad abgesetzt worden, meldete AIP unter Berufung auf Quellen in der Gegend. Die Soldaten sollten mit den dortigen Behörden eine mögliche Operation in dem Gebiet Tora Bora diskutieren, hieß es in dem Bericht. Unter Berufung auf den Polizeichef der Provinz berichtete AIP, US-Flugzeuge hätten Tora Bora und die umliegende Gegend seit Sonntagabend heftig bombardiert. Dabei seien schätzungsweise 58 Menschen getötet worden. Ein Behördenvertreter in Jalalabad sagte, in der Nacht zuvor seien bei Angriffen 20 Zivilisten getötet worden.