Wien - Dienstag, gehen dem Vernehmen nach die Verhandlungen über eine Neuregelung der Presseförderung in die nächste Runde. Sowohl ÖVP als auch FPÖ haben Modelle für eine neue, stark vertriebsorientierte Förderung vorgelegt. Neben dem Schwerpunkt der FP-Reformvorschläge - der Subvention von Zeitungsvertrieben - sieht das freiheitliche Papier als zweite Säule die Förderung von Journalistenausbildung vor. Diese allerdings nur in Form von Stipendien und Lehrredaktionen - eine Unterstützung von Institutionen wie dem Kuratorium für Journalistenausbildung (KfJ) sind darin nicht explizit genannt. "Die FPÖ sagt mir, die Förderung des Kuratoriums stehe außer Streit", meint dazu KfJ-Geschäftsführer Meinrad Rahofer auf STANDARD-Anfrage. Im FP-Papier werde man nur deshalb nicht genannt, weil eine Subvention der Salzburger Ausbildungsstätte "ohnehin klar" sei. Auch aus dem Staatssekretariat sei zu hören gewesen, "dass man auf uns nicht vergessen wird". "Kein Vertrauen" Rahofer bleibt dennoch skeptisch: Das Gesamtfördervolumen des KfJ beträgt derzeit fünf Millionen Schilling. Zwei Jahre hintereinander habe man nun schon Kürzungen hinnehmen müssen - trotz gegenteiligem Versprechen der Regierungsfraktionen. "Das führt natürlich nicht dazu, dass wir großes Vertrauen haben." Und: "Weitere Kürzungen halten wir nicht aus." Millionenminus Würde das FP-Modell Gesetz, "gibt es das Kuratorium in dieser Form nicht mehr", rechnet Rahofer vor. Denn das jährlich erwirtschaftete Minus von rund einer Million Schilling werde allein durch die Presseförderung abgedeckt. Fiele die weg, müssten vor allem die Angebote zur Weiterbildung gekürzt, wenn nicht gar gestrichen werden. Zwar würden im nächsten Jahr erstmals seit zehn Jahren die Kursgebühren für die Grundausbildung erhöht. Aber die gesamten Kosten auf die Teilnehmer umzuwälzen hält Rahofer für ausgeschlossen: "Das kann sich ja keiner mehr leisten." (jed/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 4. Dezember 2001)