Mensch
EU gewährt keine Forschungsgelder für Embryo-Klonung
... zumindest nicht in den kommenden Jahren
Bonn - Die Europäische Union (EU) wird das Klonen von
Embryonen zu medizinischen Zwecken in den kommenden Jahren nicht
unterstützen. Nach derzeitigem Stand sollten jedoch
Forschungsprojekte gefördert werden, bei denen Stammzellen bereits
vorhandener, tiefgekühlter Embryonen genutzt würden, sagte
EU-Forschungskommissar Philippe Busquin am Montag bei einer
Pressekonferenz in Bonn. "Die EU kann keine Vorschriften machen,
sondern nur über Finanzierungen entscheiden." Die Wissenschafter
seien den Gesetzen ihrer Nation verpflichtet.
Für den Zeitraum 2002 bis 2006 sieht die EU einen Forschungsetat
von insgesamt 17,5 Milliarden Euro (241 Mrd. S) vor. Der Etat ist um
17 Prozent höher als die laufende Förderung.
Weitere Schwerpunkte
Außer der Genomforschung und Biotechnologie nannte Busquin die
europäische Raumfahrt und Nanotechnologie als Schwerpunkte der
EU-Forschungsförderung. Die europäische Weltraumbehörde ESA und die
EU sollten noch stärker zusammenarbeiten. Im Bereich der
Nanotechnologie sollten sich Forscher verschiedener Disziplinen mit
Hilfe verbesserter Netzwerke zusammenschließen, erläuterte Busquin.
Nur so könne die Konkurrenzfähigkeit Europas im Vergleich zu den USA
gestärkt werden.
Die Forschungsminister wollen den Angaben zufolge am 10. Dezember
über das Förderungsprogramm beraten, um zu einer gemeinsamen Position
zu finden. Im Februar oder März könnte das Rahmenprogramm endgültig
verabschiedet werden, hieß es. (APA/dpa)