Washington - In dem von der Nordallianz kontrollierten Norden Afghanistans gibt es nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums noch mindestens vier "Widerstandsnester" von Taliban-Kämpfern. Zwei davon befänden sich im Westen, zwei im Osten von Mazar-i-Sharif, erklärte Pentagon-Sprecher John Stufflebeem am Montag in Washington. Es gebe jedoch "sicherlich noch andere". Die Zahl der Taliban-Kämpfer belaufe sich im Norden des Landes auf "mehrere Tausend insgesamt". Die Truppen der Nordallianz würden sie derzeit einkreisen und mit den Söldnern verhandeln. Es sei aber möglich, dass die Nordallianz "letzten Endes" gegen diese Widerständler kämpfen müsse, sagte Stufflebeem weiter. Stufflebeem bezweifelte ferner, dass während der US-Luftangriffe vom Wochenende etwa hundert Zivilisten bei Jalalabad getötet worden seien. Ihm lägen keine Informationen über bombardierte Dörfer vor. Der Militärchef der Provinz Nangarhar, Hadji Mohammed Saman, hatte zuvor mitgeteilt, beim Beschuss eines Gebietes nahe den Tora-Bora-Höhlen seien allein in der Nacht zum Samstag fast 80 Zivilisten ums Leben gekommen. Saman kündigte unterdessen an, seine Truppen würden "in wenigen Tagen" gegen die ausländischen Taliban-Kämpfer in den Bergregionen der Provinz vorgehen. Der mutmaßliche Terroristenführer Osama bin Laden habe sich vor Kurzem in der Region aufgehalten. (APA)