Nairobi/Abuja - Einer zum Tode durch Steinigung verurteilten Nigerianerin ist am Montag eine Gnadenfrist eingeräumt worden. Das Scharia-Gericht im nordwestlichen Bundesstaat Sokoto beschuldigt die 35-Jährige nach Meldungen lokaler Medien des Ehebruchs. Safiyatu Husaini hingegen erklärte, Opfer einer Vergewaltigung zu sein. Die Vollstreckung ihres Todesurteils wäre die erste seit Einführung des islamischen Rechts in mehreren nordnigerianischen Bundesstaaten in den vergangenen zwei Jahren. Die geschiedene Frau hatte das Gericht eigens aufgesucht, um dort ihren 60-jährigen Cousin der Vergewaltigung zu bezichtigen. Als Folge hatte sie eine Tochter geboren, für deren Namensgebungs-Zeremonie sie nun finanzielle Unterstützung einklagen wollte. Das Gericht befand daraufhin die Frau für schuldig und sprach den Mann frei. Unklar ist, wann das Urteil vollstreckt werden soll. Zwölf der insgesamt 36 Bundesstaaten des westafrikanischen Landes haben bisher die Scharia eingeführt. Der daraus resultierende Konflikt zwischen ChristInnen und MuslimInnen hat bereits mehr als 2.000 Todesopfer gefordert. (APA/dpa)