Ramallah - Israelische Kampfhubschrauber haben am Dienstag den Sitz des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat in Ramallah im Westjordanland beschossen. Nach ersten Informationen hat sich Arafat zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Gebäude aufgehalten. Er wurde jedoch nicht verletzt, wie ein palästinensischer Sprecher mitteilte. Arafats Büro in Ramallah wurde von drei Geschoßen getroffen, wie Augenzeugen berichteten. Mitglieder der palästinensischen Führung verließen das Gebäude in Panik. Ramallah ist Sitz des palästinensischen Legislativrates unter Vorsitz von Ahmed Korei. Nachdem das israelische Kabinett in Abwesenheit der Arbeiterpartei-Minister seine Behörde zur "Terrorismus unterstützenden Einheit" erklärt hat, fordert Arafat die Einberufung eines Dringlichkeitsgipfels der 56 Staaten umfassenden Organisation der Islamischen Konferenz (OIC bzw. ICO). Wie die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Dienstag meldete, führte Arafat ein längeres Telefongespräch mit Kronprinz Abdullah. Dabei wurde laut SPA über die "gefährliche Eskalation der israelischen Aggression gegen das palästinensische Volk und die Institutionen des palästinensischen Staates" gesprochen. Der palästinensische Informationsminister Yasser Abed Rabbo erklärte in Ramallah, "Quelle des Terrorismus" sei die israelische Besetzung und der andauernde Bruch des internationalen Rechts durch Israel, die illegalen Siedlungsaktivitäten und willkürlichen "gezielten Tötungen". (APA/AP/Reuters)