Rom - Die UNO hat in einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft von Genua Erklärungen über die mutmaßlichen Gewalttätigkeiten gefordert, denen beim G-8-Gipfel im Juli festgenommene Demonstranten von den Sicherheitskräften angeblich unterzogen worden seien. Das Schreiben ist die Reaktion auf einem Appell der Rechtsanwälte des Dachverbands der Globalisierungsgegner "Genoa Social Forum", die bei der UNO über die Misshandlungen geklagt hatten, denen Demonstranten nach einer Polizei-Razzia im Hauptquartier der Globalisierungsgegner während des Gipfels unterzogen worden waren. Nach Angaben der Rechtsanwälte seien die Demonstranten auch in der Polizeistation Bolzaneto brutal behandelt worden. Über Misshandlungen nach der Festnahme hatten auch die 16 Mitglieder der österreichischen Theatergruppe "VolxTheaterKarawane" geklagt, die nach dem G-8-Gipfel festgenommen und drei Wochen in Untersuchungshaft gehalten worden waren. Ihnen wurden Verbindungen zur Anarchistengruppe Black Block vorgeworfen. Die Rechtsanwälte des "Genoa Social Forum" haben am Dienstag auch ein Schreiben an die europäische Kommission für die Rechte der Häftlinge eingereicht, in dem man die angeblichen Misshandlungen bei dem Gipfel anzeigt. Ermittlungen der italienischen Staatsanwälte über die Ereignisse in Genua sind noch im Gange. (APA)