Österreich
Vier Pfoten und VCÖ gegen subventionierte Tiertransporte
Laut Studie jährlich in der EU in 4.320 Kilometer lange Lkw-Kolonne
Die - oft auch subventionierten - Tiertransporte
kreuz und quer durch Europa kritisierten der
Verkehrsclub Österreichs (VCÖ) und der Verein Vier Pfoten. Rund 312
Millionen Tiere seien im vergangenen Jahr länderübergreifend in der
EU befördert worden. Laut einer gemeinsamen Studie der beiden
Organisationen fallen dadurch in Österreich jährlich rund 13.500
Tonnen CO2 an, dazu kämen enorme Belastungen für die Steuerzahler
durch Subventionen."Sinnlose Subventionspolitik"
Helmut Wittmann von Vier Pfoten kritisierte die "sinnlose
Subventionspolitik" die zu einer Überproduktion führe. Die Folgen
seien unnötige Transporte vom Züchter zum Mäster, weiter zum
Schlachthof und schließlich zum Verbraucher. Dabei würden die Tiere
oft mehrmals durch halb Europa gekarrt. Pro Jahr sind laut Wittmann
fast 300.000 Lkw länderübergreifend innerhalb der EU unterwegs. Das
ergebe eine 4.320 Kilometer lange Lkw-Kolonne oder etwa die Distanz
von Lissabon nach Helsinki.
Transporte begünstigen Ausbreitung von BSE und MKS
Diese Transporte begünstigen laut Vier Pfoten die Ausbreitung von
Seuchen. BSE sowie die Maul- und Klauenseuche hätten sich entlang der
Haupttransportstrecken über ganz Europa ausgebreitet. Wegen dieser
Seuchen habe es heuer auch deutlich weniger Transporte gegeben,
"..und es ist keine Hungersnot ausgebrochen".
Laut Wolfgang Rauh vom VCÖ wurden allein die Rinderexporte in den
vergangenen fünf Jahren von den österreichischen Steuerzahlern mit
rund 413 Mill. Schilling (30 Mill. Euro) subventioniert. Dazu kämen
noch externe Kosten wie Lärmbelastung von etwa 233 Mill. Schilling
(17 Mill. Euro) jährlich.
Enormer Stress für Tiere
Der Transport bedeute für die Tiere einen enormen Stress, so
Wittmann. Dadurch würden Keime oder Bakterien ins Fleisch gelangen.
Die Folge wäre ein gesundheitliches Risiko für die Konsumenten. Die
Ursache wären unterschiedliche Gesetze in Österreich und der EU, dazu
fehlende Kontrollen.
Forderung nach Ende der "rollenden Schlachthöfe"
Da Exportsubventionen bei Rindern nur bezahlt werden, wenn
Tierschutzbestimmungen eingehalten werden, könnte durch strenge
Kontrollen Geld gespart werden, so die Organisationen. In Kärnten
seien bei 280 Inspektionen zwei Drittel der Transporte beanstandet
worden, die Hälfte davon wegen tierschutzrelevanter Mängel.
Hochgerechnet würden pro Jahr etwas mehr rund 500 Mill. Schilling
(ca. 36 Mill. Euro) EU-Förderungen zu Unrecht ausbezahlt.
Die beiden Organisationen forderten daher ein Ende der "sinnlosen
Fördenungen", genauere Transportkontrollen und rollende Schlachthöfe.
Dadurch ließen sich Transportzeiten und Leerfahrten deutlich
reduzieren, hieß es. (APA)