Drei der größten amerikanischen Kabelfernsehunternehmen, AOL Time Warner , Comcast und Cox Communications haben konkurrierende Kaufofferten für den amerikanischen Kabel-TV-Branchenführer AT&T Broadband gemacht. Microsoft will die Angebote von Comcast und Cox unterstützen, damit die Kabelfernsehsparte von AT&T nicht an den Internet-Konkurrenten AOL Time Warner geht. Dies berichten US-Medien am Dienstag. Die Unternehmen nahmen keine Stellung. Man hoffe bis zum Jahresende eine Entscheidung über die Breitband-Sparte zu haben, erklärte AT&T. Streit Microsoft vs. AOL Microsoft hatte auch eine Direktinvestition von vier Mrd. Dollar (4,5 Mrd. Euro/61,9 Mrd. S) in der AT&T-Sparte in Erwägung gezogen. Dies könnte ein Faktor für AT&T sein, die Sparte selbstständig zu halten. Es sei unklar, ob Microsoft diese Option noch in Erwägung ziehe, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag in seiner Online-Ausgabe. Der AT&T- Verwaltungsrat wolle am kommenden Samstag die Offerten überprüfen. Eine Entscheidung könne schon Anfang nächster Woche fallen, schreibt die Zeitung. AT&T wollte seine Kabelfernsehsparte ursprünglich im Jahr 2002 verselbstständigen. Dann kam aber das Comcast-Kaufoffert von 40 Mrd. Dollar für den Geschäftszweig, die der Telekom- und Kabelfernsehriese AT&T rasch zurückgewiesen hatte. 14,4 Millionen Kunden Die AT&T Broadband hat 14,4 Mill. Kabelfernsehkunden. AOL Time Warner ist mit 12,7 Mill. Kunden die amerikanische Nummer zwei. Comcast ist mit 8,7 Mill. angeschlossenen Haushalten die drittgrößte US-Kabelfernsehfirma, und Cox die Nummer vier. AOL will volle Kontrolle über Time Warner Die meisten der AOL Time Warner-Kabelfernsehkunden sowie das Filmstudio Warner Brothers und der Kabelfernseh-Filmkanal HBO gehören zur Time Warner Entertainment. Diese wird zu 75 Prozent von AOL Time Warner und zu 25 Prozent von AT&T kontrolliert. AOL Time Warner würde gerne die volle Kontrolle über Time Warner Entertainment bekommen, doch konnte sich das Unternehmen in zweijährigen Verhandlungen mit AT&T nicht über einen Preis einigen. Das Offert von AOL Time Warner sieht eine Verselbstständigung der AT&T-Sparte und eine sofortige Fusion mit dem eigenen Kabelfernsehbereich Time Warner Cable vor. Die AT&T-Aktionäre müssten "mindestens" 50 Prozent der zusammengeschlossenen Firma kontrollieren, damit die Transaktion steuerfrei wäre. AOL Time Warner würde 40 bis 45 Prozent Anteil erhalten, erklärte die Zeitung. Comcast habe seine ursprünglichen Offerte teilweise geändert, einschließlich der Stimmrechtsstruktur und des Preises. Cox habe als Teil seines Aktientauschangebots ein Aufgeld geboten.(APA/dpa)