London - Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft setzen den Fötus einem Geräuschpegel in der Höhe einer in die Station einfahrenden U-Bahn aus. Dies behaupten Wissenschaftler der Mayo Foundation in Rochester im Wissenschaftsmagazin New Scientist . Dass das Baby später längerfristig Schäden von den Untersuchungen davon trägt, glauben Ärzte allerdings nicht. Die Ergebnisse präsentierten die Forscher auf dem Jahrestreffen der Acoustical Society of America in Fort Lauderdale in Florida. Weder Erwachsene noch Föten hören Ultraschallwellen, da sie bei Frequenzen außerhalb der menschlichen Hörschwelle schwingen. James Greenleaf, Paul Ogburn und Mostafa Fatemi von der Mayo Foundation in Rochester vermuten aber , dass Ultraschallwellen möglicherweise Sekundär-Vibrationen im Bauch der werdenden Mutter auslösen. Ultraschallgeräte generieren Schallwellen in Pulsen, die weniger als ein Tausendstel einer Sekunde andauern. Die Pulse sollen eine Überhitzung des Gewebes, die durch permanent eingesetzte Schallwellen möglich ist, verhindern. Das Mayo-Team vermutet, dass das Pulsieren in einen "Klopf"-Effekt übersetzt wird. Sie hörten die Geräusche mittels eines Mini-Hydrophon im Uterus, während ein Arzt eine Ultraschall-Untersuchung durchführte. Das detektierte Summen war ähnlich der höchsten Pianotöne, so die Wissenschaftler. Wurde die Untersuchung in die direkte Nähe des Hydrophones verlegt, lag der Geräuschpegel bei rund 100 Dezibel. Dies entspricht der Lautstärke eines in die Station einfahrenden U-Bahnzuges. "Das ist ziemlich laut, wenn die Untersuchung direkt neben dem Ohr des Fetus stattfindet", erklärte Greenleaf. Ultraschall-Untersuchungen sollen Experten zufolge nicht auf das fötale Hörorgan gerichtet sein. Es sei denn, es bestehe ein Verdacht auf Abnormalitäten im Schädel- und Gesichtsbereich. (pte)