Harare - Der Oberste Gerichtshof von Simbabwe hat die umstrittene Agrarreform und die damit verbundenen Enteignungen weißer Farmer für rechtmäßig erklärt. Vier von fünf Richtern hätten die Reform als verfassungsgemäß beurteilt und damit ein Urteil vom November vergangenen Jahres aufgehoben, teilte der Verband weißer Farmer CFU am Dienstag in Harare mit. Die Regierung von Präsident Robert Mugabe hat nun freie Hand für die Fortsetzung ihrer Landreform. Der CFU sprach von einem "unerwarteten" Urteil und verwies darauf, dass der frühere weiße Vorsitzende Richter im März durch einen schwarzen, regierungsnahen Richter ersetzt worden sei. Seit Beginn der Agrarreform im Sommer vergangenen Jahres wurden in Simbabwe mehr als 4.500 Güter weißer Bauern enteignet und ihr Ackerland schwarzen Farmern übergeben. Zuvor hatten Veteranen des Unabhängigkeitskriegs und Anhänger der Regierungspartei ZANU-PF mit Mugabes Billigung mehr als 1600 Farmen weißer Landwirte gewaltsam besetzt. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet, unter ihnen auch zahlreiche Oppositionelle. (APA)