Athen - Die griechische Regierung hat am Dienstag mit großer Genugtuung auf das Ergebnis der ersten direkten Zypern-Gespräche seit vier Jahren reagiert. Ministerpräsident Costas Simitis begrüßte vor der Auslandspresse in Athen das "gute Klima", in dem das Treffen des zypriotischen Staatspräsidenten Glafcos Clerides mit dem türkischen Volksgruppenführer Rauf Denktas stattgefunden habe. Die Zusammenkunft sei positiv verlaufen, wenn man bedenke, dass Denktas sich lange Zeit geweigert habe, Verhandlungen unter UNO-Schirmherrschaft zu akzeptieren. Simitis warnte zugleich vor "Illusionen". Es werde noch "viel Arbeit" benötigt, um das Zypern-Problem einer Lösung zuführen zu können. Der griechische Außenminister Georgios Papandreou hatte die türkischen Zyprioten aufgerufen, zusammen mit den griechischen Zyprioten der Europäischen Union beizutreten. "Der Beitritt Zyperns ist eine große Gelegenheit für alle Seiten, auch für die türkisch-zypriotische Volksgruppe. Sie darf nicht verpasst werden", sagte er. Griechenland hatte gedroht, die geplante Erweiterung der Europäischen Union zu blockieren, sollte Zypern nicht bei der nächsten Beitrittsrunde aufgenommen werden. Die Regierung in Athen werde nicht zögern, die EU-Erweiterung mit ihrem Veto zu Fall zu bringen, sollte der Republik Zypern wegen des ungelösten Volksgruppenkonflikts auf der Insel die Aufnahme verwehrt werden, hatte der griechische Staatspräsident Costis Stephanopoulos betont. (APA)