Die Konsumentenbeschwerden in Sachen Werbung steigen. Insgesamt behandelte der Österreichische Werberat (ÖWR) in diesem Jahr bereits über 140 verschiedene Fälle, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Am Beschwerdebarometer ganz oben steht die Diskriminierung der Frau. Aktuelles Ärgernis ist dabei die Erste Bank mit ihren "Best of Fonds"-Werbespots. Ein weiterer Zankapfel ist vergleichende Werbung, wie sie zuletzt von den beiden Handelsketten Billa und Spar betrieben wurde. Steigerung der Beschwerden "In der österreichischen Werbung ist leider ein immer rauher werdender Ton feststellbar" meint dazu ÖWR-Präsident Heinrich Schuster, "dieser stößt aber beim Konsumenten auf wenig Sympathie, sondern führt im Gegenteil zu einer Steigerung der Beschwerden". Großen Unmut erregte die Werbekampagne der Erste Bank "Best of Fonds". Über 80 Personen und Institutionen haben sich über diese Kampagne "teilweise auch sehr emotionell" beschwert. "Der Spot wird von den Konsumenten abgelehnt, weil kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fonds und der dargestellten sexuellen Erregung für die Zuseher erkennbar ist", so der ÖWR. Die Erste Bank wurde vom Werberat gebeten, die Kampagne einzustellen und zukünftig sensibler vorzugehen. Billa/Spar-Inseratenschlacht sei weder wettbewerbs- noch sittenwidrig Im Falle von Billa und Spar - die Handelsriesen hatten sich unter anderem eine Inseratenschlacht mit Preisvergleichen geliefert - hat der ÖWR in seiner jüngsten Sitzung entschieden, dass diese Werbekampagne weder wettbewerbs- noch sittenwidrig ist, obwohl es zahlreiche Beschwerden von Konsumenten über die Art und Weise wie diese Kampagne geführt wurde, gab. Im Jahr 2001 bisher 140 Beschwerdefälle Die meisten der bisher 140 Beschwerdefälle dieses Jahres betrafen die Bereiche Frauendiskriminierung, Sexismus sowie Ethik & Moral, gefolgt von genereller Diskriminierung, Gewalt & Brutalität, Irreführung der Konsumenten, Gefährdung von Kindern & Jugendlichen sowie Tier- & Umweltschutz. Als betroffene Branchen führen Handel, Gastronomie und EDV/Telekommunikation mit den Werbemedien TV-Spot (1), Inserate in Magazinen (2), Plakate (3) und Radiowerbung (4). (APA)