Nahost
Jordanische Regierung gerät unter Druck
Opposition verlangt Abbruch der Beziehungen zu Israel
Amman/Damaskus - Nach dem massiven Vorgehen Israels
gegen die Palästinenserführung wächst der innenpolitische Druck auf
die jordanische Regierung, die diplomatischen Beziehungen zu Israel
abzubrechen. Die stärkste Oppositionspartei des Landes, die
"Islamische Aktionsfront", forderte am Dienstag die Schließung
der israelischen diplomatischen Vertretungen in arabischen Ländern.
Jordanien hatte nach dem Separatfrieden von 1994 als einziges
arabisches Land neben Ägypten volle diplomatische Beziehungen
zu Israel aufgenommen.
Die jordanische Regierung war im November 2000 der Entscheidung
Ägyptens gefolgt und hatte die diplomatischen Beziehungen zu Israel
nach Beginn der zweiten Intifada eingefroren. Der jordanische
Botschafter wurde bis auf weiteres aus Israel abgezogen.
Die "Islamische Aktionsfront" appellierte "an das palästinensische
Volk, den Heiligen Krieg und den Widerstand als einzige Mittel zur
Befreiung der Heimat fortzusetzen". "Brechen wir alle Beziehungen zu
dem Feind ab und beenden wir die Kapitulationspolitik!", heißt es in
dem Aufruf. Die arabischen und islamischen Regierungen müssten ihrer
Verantwortung gegenüber dem palästinensischen Widerstandskampf
gerecht werden.
Die syrische Regierung verurteilte am Dienstag die "kriminellen
und terroristischen Akte Israels" und rief zur Unterstützung der
Intifada der Palästinenser auf. Staatspräsident Bashar Assad
warf Israel nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur SANA
"Staatsterrorismus" vor.(APA)