Kosovo
Kosovo: Serbisches Bündnis bietet albanischen Parteien Regierungskoalition an
Entscheidung liegt nun bei LDK-Chef Rugova
Belgrad/Pristina - Die Führer des serbischen Bündnisses
"Povratak", Rada Trajkovic und Oliver Ivanovic, haben den albanischen
Parteien im Kosovo-Parlament eine Regierungskoalition angeboten. Eine
Entscheidung darüber, ob das Kosovo in der Zukunft eine
multiethnische Regierung haben wird oder nicht, liegt nach Ansicht
der Serbenführer nun am Chef der größten Albaner-Partei, Ibrahim
Rugova.
Rugovas LDK (Demokratische Liga Kosovas) war bei den Wahlen vom
17. November als stärkste Partei hervorgegangen und stellt 47
Mandatare. Zweitstärkste Kraft ist die PDK (Demokratische Partei
Kosovas) des früheren UCK-Kommandanten Hashim Thaci, die auf 26
Abgeordnete kommt. Die serbische Minderheit ist dank einer
Sonderregelung (10 Mandate fix) mit 22 Sitzen die drittstärkste Kraft
im Parlament.
Erstes Treffen
Im UNMIK-Sitz in Pristina ist am Dienstag im Rahmen der
Vorbereitungen auf die Parlamentsarbeit zu einem ersten Treffen
zwischen serbischen und albanischen Abgeordneter in den vergangenen
zehn Jahren gekommen. Führende Politiker der LDK und der PDK nahmen
daran aber nicht teil. Hingegen waren der Chef der drittgrößten
Albaner-Partei, Ramush Haradinaj (Allianz für die Zukunft
Kosovas/AAK), und ein Spitzenfunktionär seiner Partei, der ehemalige
Kommunistenchef im Kosovo, Mahmut Bakalli, dabei.
Bakalli bekundete die Entschlossenheit seiner Partei, sich für die
Verbesserung der Sicherheitsverhältnisse für die Kosovo-Serben zu
bemühen. Die konstituierende Parlamentssitzung soll am 10. Dezember
abgehalten werden. (APA)