Bonn - Die von den Vereinten Nationen organisierte Konferenz über die politische Zukunft Afghanistans hat am Mittwoch auf dem Petersberg bei Bonn ein Abkommen zur institutionellen Neuordnung des Landes unterzeichnet. An der Zeremonie nahmen auch der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer teil. Damit fand die Konferenz nach neun Tagen einen erfolgreichen Abschluss. Paschtunenführer Karsai neuer Premier Das am Mittwoch unterzeichnete Befriedungsabkommen tritt am 22. Dezember in Kraft. An diesem Tag übergibt die bisherige international anerkannte Regierung des Präsidenten Burhanuddin Rabbani, die nach dem Sturz der Taliban nach Kabul zurückgekehrt ist, die Macht an die neue Interimsregierung unter dem Paschtunenführer Hamid Karsai. Die Vereinbarung enthält einen genauen Zeitplan für den Aufbau staatlicher Institutionen innerhalb einer Übergangsphase von zwei Jahren. Spätestens am 22. Juni 2004 müssen laut dem Abkommen freie und faire Wahlen stattfinden, mit denen der politische Übergangsprozess abgeschlossen wird. Die vier Delegationen stimmten zu, dass der Befriedungsprozess von einer multinationalen Friedenstruppe mit UNO-Mandat abgesichert werden soll. Das Übergangskabinett In dem Übergangskabinett werden Abdullah Abdullah das Außen-, Yunus Kanuni das Innen- und General Mohammed Fahim das Verteidigungsministerium übernehmen. Die drei prominenten Nordallianz-Vertreter behalten damit die Ressorts, die sie in der bisherigen Regierung unter Präsident Rabbani geleitet haben. Dem Kabinett wird auch eine Frau angehören. (APA/