Wien - Versuchen Sie mal mit Euromünzen Punsch am Christkindlmarkt zu kaufen. Wenn alles rechtens zugeht, gelingt das nicht. Die meisten Preise für Turbo-, Beeren-, Orangen- oder Kinderpunsch sind ordnungsgemäß in beiden Währungen angeschrieben. Wie eine STANDARD-Kontrolle am Christkindlmarkt beim Wiener Rathaus ergab, kosten diese zwischen 2,76 und 3,49 Euro. Also, warum es nicht gelingen wird, Eurogeld beim Punschtrinken auszugeben: Die Standln auf den Christkindlmärkten haben im Regelfall nur bis 24. Dezember geöffnet. Da gilt aber der Euro noch nicht. Also darf damit noch nicht bezahlt werden. Warum trotzdem ein Produkt in Euro ausgezeichnet wird, das in den nächsten Wochen gar nicht damit bezahlt werden kann? Franz Kopecky vom Wiener Marktamt erklärt dies mit der generellen Preisauszeichnungspflicht. Das habe nichts mit einzelnen Produkten zu tun. Der Sinn läge darin, alle an die neue Währung zu gewöhnen. Im Besitz von Euros sollten Punschtrinker und alle anderen Österreicher und Österreicherinnen aber schon bald sein, denn Mitte Dezember werden die Euros erstmals ausgegeben - zum Trinken und Zahlen des Punsches über den Christkindlmarkt hinaus. Gilt übrigens auch für den Erwerb von Plüschtieren. (aw) (DER STANDARD Print-Ausgabe, 5.12.2001)