London - Forscher der Universität von Cambridge haben nachgewiesen, dass männliche Schafe schon im Mutterleib heftiger auf Stress reagieren als weibliche Tiere. Grund dafür, so das Forscherteam von Dino Giusanni, ist ein hoher Anteil des Stresshormons Cortisol. Männliche Ungeborene haben, so die Wissenschaftler, einen doppelt so hohen Cortisol-Anteil wie weibliche. Das berichtet BBC-online heute, Dienstag. Giusanni und sein Team konnten auch feststellen, dass der Hormonspiegel von ungeborenen Männchen untereinander nur sehr geringfügig differiert. "Wir sind überzeugt, dass sich das Ergebnis auch auf den Menschen übertragen lässt", erklärte Giusanni beim jährlichen Treffen der Gesellschaft für Endokrinologie. "Es ist uns schon seit langem bekannt, dass Männer in Stresssituationen anders reagieren als Frauen", meint der Wissenschaftler. Ursprünglich sei die Wissenschaft jedoch davon ausgegangen, dass dies nur mit Umweltfaktoren zu tun habe. Giusanni glaubt auch, dass die Untersuchungen bei Lämmern darauf hinweisen, dass Männer in Stresssituation im späteren Leben öfters überreagieren. Ergebnisse der Untersuchungen könnten für die klinische Behandlung von großem Interesse sein. Zunächst wollen die Wissenschaftler jedoch den Cortisol-Gehalt von menschlichen Föten untersuchen. Neuesten Untersuchungen zufolge bleiben täglich 270.000 Briten aufgrund stressbedingter Krankheit der Arbeit fern. Das kostete der englischen Volkswirtschaft in vergangenen Jahr 16,3 Mrd. Euro. (pte)