Die Krise in der Internet-Wirtschaft hat ein weiteres Opfer: ExciteAtHome als vormals größter US-Anbieter von Hochgeschwindigkeitszugängen zum weltweiten Datennetz kündigte am Dienstag (Ortszeit) in Redwood an, Ende Februar endgültig dicht zu machen. Grund war die Entscheidung des Telekommunikationskonzerns AT&T, sein Kaufangebot für den hoch verschuldeten Internet-Anbieter zurückzuziehen. Bei Breitband-Zugängen verkalkuliert ExciteAtHome hatte bereits im vergangenen Monat Insolvenz anmelden müssen, weil sich das Unternehmen beim Geschäft mit Breitband-Zugängen verkalkuliert hatte. Das Unternehmen hatte aber weiter auf eine Rettung gehofft. In seiner Blütezeit hatte Excite 4,1 Millionen US-Haushalte mit Breitband-Anschlüssen versorgt. Excite hatte dabei für eine ganze Reihe von Internet-Anbietern die Breitband-Zugänge betreut, die durch die drohende Pleite seit Wochen um die Sicherstellung der Versorgung ihrer Kunden bangen mussten. Todesstoß durch AT&T Den Todesstoß brachte nun die Entscheidung von AT&T, sein Kaufangebot für das Excite-Kabelnetz in Höhe von 307 Mill. Dollar (344 Mill. Euro/4,73 Mrd. S) zu stornieren. Der Telefonkonzern begründete dies mit "einer Reihe wesentlicher Verstöße und anderen Verletzungen der Vereinbarung" durch Excite. AT&T hatte verlangt, dass Excite die Hochgeschwindigkeits-Zugänge zum Internet zunächst aufrecht erhält, damit die Nutzer nach und nach auf alternative Anbieter umgeschaltet werden können. Excites Gläubiger drängten dagegen auf eine Schließung, um AT&T zur Komplettübernahme von Excite zu zwingen und so den Dienstleister zu retten. AT&T hält 72 Prozent der Stimmrechte an Excite. Kunden weg vom Netz Am vergangenen Wochenende hatte Excite daraufhin begonnen, 850.000 AT&T-Kunden vom Netz zu nehmen, die damit weder ins weltumspannende Datennetz konnten noch ihre E-Mails abrufen. Am Montag gelang es Excite dann, in einer Vereinbarung mit Regionalanbietern, den Internet-Zugang für Millionen Kunden zumindest für die kommenden drei Monate sicherzustellen. Dafür erhält Excite von den Firmen Cox, Comcast, MediaCom, Mid Continent, Rogers und Insight Communications 355 Millionen Dollar. Diese wollen die Zeit nutzen, um für ihre Kunden Alternativen zu den Excite-Zugängen zu suchen. "Nach Auslaufen des Service-Vertrages beabsichtigt ExciteAtHome sein Geschäft einzustellen", erklärte Excite.(APA/AFP)