Linz – Eine große Mehrheit der Österreicher wünscht sich Produkte, die nach ethischen Grundsätzen – beispielsweise "ohne Kinderarbeit" oder "unter Schonung der Umwelt" – also sozusagen "fair" produziert wurden und würde sie auch kaufen, selbst wenn sie etwas teurer sind. Das ist das am Mittwoch veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes "market" bei 400 Befragten.

Mit der Umfrage bezogen sich die Meinungsforscher auf die in der Globalisierungsdiskussion zuletzt mehrfach erhobenen Forderung nach "neuen Spielregeln für den Welthandel". Sie wollten am Beispiel von ethischen Mindeststandards in der Produktion abtesten, ob sich die Österreicher auch noch zu "edlen Forderungen" bekennen, wenn sie als Konsequenz daraus tiefer in die Tasche greifen müssen.

Überdurchschnttliche Bereitschaft von grünen Sympathisanten

Das Ergebnis: Für die Befragten ist die Thematik "faire Produkte" von großem Interesse. 56 Prozent halten eine Kennzeichnung derartiger Erzeugnisse für "sehr wichtig", 33 Prozent für "wichtig", zusammen sind das 89 Prozent. Jeweils fünf Prozent halten die Kennzeichnung für "eher weniger wichtig" oder "unwichtig". Ein Prozent machte keine Angaben.

80 Prozent würden sie "eher schon kaufen", selbst wenn sie etwas teurer sind. 16 Prozent "eher nicht". Überdurchschnittlich groß ist die Bereitschaft für einen "korrekten" Einkauf bei den Anhängern der Grünen. Vier Prozent der Befragten äußerten sich zu der Frage nicht. Doch rechnen nur 36 Prozent damit, dass "fair" erzeugte Produkte im allgemeinen Handel erhältlich sein. 53 erwarten, dass das Angebot derartiger Artikel nur auf Spezialgeschäfte, beispielsweise "Dritte Welt-Läden" beschränkt bleibt. Elf Prozent gaben keine Antwort. (APA)