Wien/St. Pölten - Von der Stadtgrenze mit der U-Bahn direkt in die City fahren: Diese Möglichkeit wird der geplante Ausbau der U1 bis nach Leopoldau ab 2006 auch Tausenden Pendlern aus dem niederösterreichischen Weinviertel eröffnen. Die Planer wissen das. 1200 Pkw-Stellplätze wird eine Park-&-Ride-Anlage im Bereich des U-Bahn-Endbahnhofes anbieten, an der schon gebaut wird; zwischen Schererstraße und Seyringerstraße, unweit der jetzigen Schnellbahnstation, aber dafür mehrere Hundert Meter von der Wagramer Straße entfernt. Durch die Wagramer Straße jedoch wälzt sich tagtäglich der Autoverkehr von außerhalb und auch die Verlängerung der Nordosttangente, die B302, mündet hier. Autos über Autos also, die am zukünftigen U-Bahn-Terminal samt Park-&-Ride-Anlage vorbeizufahren drohen. Knapp, aber doch: eine, wie Wiens Stadtbaudirektor Gerhard Weber weiß, verkehrspolitische "Herausforderung". Deshalb, so Weber, sei "eine Spange" nötig: ein Stück Straße, 800 Meter lang, das Wagramer und Seyringer Straße miteinander verbinden und den Einpendlern direkte Zufahrt zur U-Bahn ermöglichen soll. Außerdem: "Wir brauchen die Straße auch für Zulieferer an eine Reihe von Betrieben in der näheren Umgebung." Das Grundstück für den 50-Millionen-Schilling-Bau (3,63 Mio. ), der ab 2003 befahrbar sein soll, habe man von den ÖBB bereits erworben. Die darauf befindlichen "wild gebauten Kleingartenanlagen" seien zum Teil schon abgesiedelt worden. Die Schrebergärtner hätten Ersatzgrundstücke zugewiesen bekommen: eine "freiwillige Serviceleistung" der Stadt, wie Weber betont. "Auf Wiener Gebiet" Und auch mit dem Nachbarbundesland sei die Sache koordiniert: ein Wissensstand, den Niederösterreichs oberster Verkehrsplaner, Friedrich Zibuschka, nicht teilt: "Von dem Projekt weiß ich im Moment nichts", antwortet er. "Kein Wunder" auch, würden Park-&-Ride-Anlage und Straße doch "auf Wiener Gebiet" geplant. Außerdem: "Bis 2006 ist noch recht viel Zeit." (Irene Brickner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.12.2001)