Zeit
Südtirols langer Weg aus dem Konflikt
Neues Buch beleuchtet die Geschichte der Region zwischen "totalem Krieg" und "schwerem Neubeginn"
Bozen - Den Bogen Südtiroler Erlebniswelten vom Kriegsgrauen bis zu den Verheißungen der aufsteigenden Konsumgesellschaft will die Neuerscheinung "Totaler Krieg und schwerer Neubeginn in Südtirol" spannen. Dieser dritte Teil einer geplanten fünfbändigen Reihe der Edition Raetia über die Geschichte Südtirols des 20. Jahrhunderts deckt den Zeitraum 1940 bis 1959 ab.
In dem neuen Buch wurden neben den Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf Südtirol auch die Schwierigkeiten eines Neustarts beschrieben. Aber nicht nur dem politischen Hintergrund sondern auch wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Aspekten sei darin Raum gegeben worden. Veranschaulicht worden seien die Texte durch rund 600 Originalfotos aus dieser Zeit, betonte Herausgeber Gottfried Solderer am Dienstag.
Nach der von Diktaturen, Krieg, Umsiedlung und Verfolgung gezeichneten Krisensituation hätten die Südtiroler eine große Hoffnung gehabt: Die Rückkehr zur Ordnung und zu Österreich. Wegen der ungeklärten politischen Lage und der wirtschaftlichen Stagnation habe man jedoch auf geordnete Verhältnisse warten müssen. Auch dem Wunsch nach Selbstbestimmung sei mit dem Pariser Vertrag 1946 ein "jähes Ende" gesetzt worden. Damit habe das "zähe Ringen" um Autonomie begonnen, das mit einer nachhaltigen gesellschaftlichen Modernisierung einhergegangen sei. (APA)