Der Online-Werbemarkt in den USA wird sich nach Einschätzung von Branchenvertretern 2002 erholen. Das Internet-Werbevolumen werde nach einem Rückgang 2001 um elf Prozent auf 7,3 Mrd. Dollar (8,18 Mrd. Euro/112,5 Mrd. S) im kommenden Jahr wieder auf 8,1 Mrd. Dollar ansteigen, sagte der Chef des Unternehmens eMarketer, Geoffrey Ramsey, am Dienstag (Ortszeit) auf einer Werbe-Konferenz in New York. 2000 seien in den USA noch 8,2 Mrd. US-Dollar für Web-Werbung ausgegeben worden. Eine erwartete Erholung der Wirtschaft 2002 und gezieltere Werbemaßnahmen könnten zu einer Kehrtwende beitragen, sagte Ramsey.Verkaufsstrategien Internet-Unternehmen müssten sich allerdings künftig mehr um ihre Anzeigenkunden bemühen, forderte Yahoo-Manager Greg Coleman. Die Zeiten des Booms seien vorbei, in denen Web-Unternehmen einfach Werbeaufträge entgegennehmen konnten, sagte Coleman. Notwendig seien nun Verkaufsstrategien und eine Zusammenarbeit mit den werbenden Unternehmen. Insgesamt rückläufiger Werbemarkt Das schrumpfende Online-Werbevolumen spiegelt die Situation im insgesamt rückläufigen Werbemarktes in den USA wider. Nach Schätzung von Merrill-Lynch-Analystin Jessica Reif Cohen wird das Werbevolumen 2002 um ein Prozent sinken, nachdem bereits für 2001 mit einem Rückgang von drei Prozent gerechnet wird. Damit würde das Werbeaufkommen zum ersten Mal seit der Großen Depression Anfang der 1930er Jahre in zwei aufeinander folgenden Jahren sinken. Für den weltweiten Werbemarkt rechnet das Marktforschungsunternehmen Zenith Optimedia im vierten Quartal 2002 zwar mit einem Aufschwung, geht jedoch für das Gesamtjahr von einem Rückgang um 1,3 Prozent aus. 2001 erwartet Zenith um 5,8 Prozent rückläufige Werbeausgaben. (APA/Reuters)