Wien - Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), Helmut Kramer, zeigte sich zwar überzeugt, dass das von der Regierung vorgelegte Programm "die richtigen Akzente in die richtige Richtung setzt", gleichzeitig verwies er darauf, dass "die nationalen Spielräume begrenzt" seien. Er forderte, dass die Kapazität der Fachhochschulen verbessert werden müsse. "Wenn es eine Verdoppelung der Studienanfänger in diesem Bereich schon 2002/2003 gäbe, wäre das ein großer Fortschritt." Kramer betonte, eine moderne intelligente Konjunkturpolitik koste viel, "aber nicht viel Geld, sondern Ideen und Organisation und das ist sehr viel schwerer umzusetzen, als Geld auszugeben". Seitens der EU vermisst Kramer offensive Maßnahmen in Richtung Stabilisierung der Konjunktur und dies sei eben ein Handicap für den nationalen Bereich. Deswegen zeigte er sich auch skeptisch über eine "autonome Konjunkturankurbelung". Felderer: Modernes Konjunkturbelebungsprogramm IHS-Chef Bernhard Felderer sprach von einem modernen Konjunkurbelebungsprogramm. Insgesamt begrüßte er die Absicht zur Änderung der Gewerbeordnung. Dies könnte eine "Lawine von Neugründungen" hervorrufen. Allerdings bemängelte er, dass es hier nur eine allgemeine Beschreibung gebe, es stelle sich die konkrete Frage, wann es zur Gewerbeliberalisierung komme. Bezüglich der Arbeitsmarktoffensive zeigte sich Felderer erfreut, dass private Arbeitsvermittler größere Freiheiten haben sollen. Dies sei ein lang fälliger Schritt. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hatte die Diskussion mit den Worten eingeleitet, dass "wir kein heißes Thema ausgelassen haben". An anderer Stelle merkte der Regierungschef an, dass das Konjunkturprogramm "verbindlich" sei. Es handle sich "nicht um lyrische Bemerkungen". (APA)