Wien - Das Zentrale Melderegister (ZMR) wird ab 1. März 2002seinen Vollbetrieb aufnehmen, teilte das Innenministerium am Mittwochin einer Aussendung mit. Das ZMR ist das größte elektronischeVerwaltungsregister Österreichs und ermöglicht eine österreichweiteGesamtübersicht über alle Haupt- und Nebenwohnsitzmeldungen der inÖsterreich lebenden Bürger. Nach der seit Mai laufenden Probephasewerde das Projekt nach intensiver Zusammenarbeit mit Gemeinde- undStädtebund zahlreiche Vorteile bringen, heißt es in der Aussendung. Mit dem ZMR könnte künftig jede Änderung des Wohnsitzes (An-, Ab-,Ummeldung) bei ein und demselben Meldeamt vorgenommen werden. DieÄnderungen würden online in allen 2.359 Gemeinden tagesaktuellvorgenommen, wodurch die Meldedaten den Bürgern und Behörden rund umdie Uhr zur Verfügung stünden. Damit sei auch eine wesentlicheVerwaltungsvereinfachung verbunden, weil die Vorlage des Meldezettelsnicht mehr nötig sei. Auch das Ausfüllen von mehreren Meldezettelnmittels Durchschlag sei nicht mehr notwendig, heißt es weiters in derAussendung. Eine weitere Änderung: Auch in den Städten, in denenbisher die Polizei zuständig war, werden in Zukunft die Magistratefür die Verwaltung der Meldedaten zuständig sein. Städtebund begrüßt Vollbetrieb Der Vollbetrieb des Zentralen Melderegisters (ZMR) wird vom Städtebund "außerordentlich begrüßt", meinte Generalsekretär Erich Pramböck am Mittwoch gegenüber der APA. Künftig werden in ganz Österreich die Gemeinden und Städte, in denen bisher die Polizei zuständig war, für die Verwaltung der Meldedaten zuständig sein. Die Vorbereitung, das ZMR ist seit Mai 2001 im Probebetrieb, sei nun so weit gediehen, dass man es ab März 2002 in Vollbetrieb nehmen könne, sagte Pramböck. Für die Bürger würden sich dadurch eine Reihe von Vorteilen ergeben. Pramböck sprach von einer "sehr positiven Maßnahme im Rahmen der Verwaltungsreform" und einem wichtigen Schritt zum Bürgerservice. In weiterer Folge erwarte er sich, dass die Städte ab 2003 auch das Passwesen übernehmen könnten. Dazu würden derzeit gerade die Verhandlungen laufen, meinte Pramböck. Er ersuche aber um Verständnis bei den Bürgern, dass es beim Aufbau des ZMR noch zu "Unschärfen" kommen könne. So wäre es möglich, dass in Einzelfällen die Behörden zur Klärung des Hauptwohnsitzes Kontakt mit den betroffenen Bürgern aufnehmen könnten. (APA)