Wien - Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) betonte, es gehe um eine stabilitätsorientierte solide Finanzpolitik: "Natürlich lassen wir automatische Stabilisatoren wirken, alles andere wäre prozyklisch und damit sinnlos". Wesentliche Voraussetzung bleibe, dass die Abgabenquote bis 2010 unter 40 Prozent gedrückt werde.Strukturpolitik Grasser erklärte weiter, es gehe nicht um einen "konjunkturpolitischen Aktionismus", sondern um eine konsequente Strukturpolitik im Sinne der Verbesserung des Wirtschaftsstandortes, einer größeren Attraktivierung und Wettbewerbsfähigkeit. Der Minister sprach von "Investitionen in Menschen und Technologie und eine Restrukturierung der Wirtschaft". Was die Infrastrukturinvestitionen betrifft, bekräftigte Grasser, dass es eine begrenzte Höchstdauer von Genehmigungsverfahren auf ein Jahr geben werde, "weil es nicht sein kann, dass die Frösche zum Primat der österreichischen Innenpolitik werden". Leitl: Nationale Spielräume nicht verschwunden Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl betonte, die nationalen Spielräume seien zwar geringer geworden, aber nicht verschwunden. "Wenn wir sie klug nutzen, können wir die Konjunktur zwar nicht völlig umdrehen, aber an den vorhandenen Chancen, die sich bieten, partizipieren". Er lobte die Maßnahmen im Konjunkturprogramm der Regierung gegen die Baukrise und verwies auf die Notwendigkeit, dass es vor allem beim Export eine Offensive geben müsse. Sein Ziel sei, aus derzeit 15.000 exportierenden Unternehmen 20.000 zu machen. Ein Prozent Zuwachs im Export bedeute ein Plus von sechs Mrd. S (436 Mill. Euro), für nächstes Jahr strebe man trotz der schwierigen Wirtschaftslage eine Steigerung um vier Prozent, also um 24 Mrd. S, an. Ein besonderes Anliegen ist Leitl auch die Förderung der Jungunternehmergründung. (APA)