Russland
Gusenbauer: "Großer Verlust für die Arbeiterbewegung"
War zuletzt besorgt "angesichts der Missachtung der Sozialpartnerschaft und des sozialen Dialogs"
Wien - "Der Tod Anton Benyas bedeutet für die
österreichische Sozialdemokratie, ja für die Arbeiterbewegung
insgesamt einen großen Verlust", würdigte SPÖ-Vorsitzender Alfred
Gusenbauer am Mittwochabend den verstorbenen früheren
Nationalratspräsidenten und ÖGB-Präsidenten Anton Benya. Dieser habe
zu jenen Führungspersönlichkeiten der Zweiten Republik gehört, "die
für den Erfolg des 'österreichischen Weges' standen. Seine
persönlichen Erfahrungen aus den 30er Jahren -
Massenarbeitslosigkeit, Faschismus, Illegalität, Krieg - bildeten
jenes politische Fundament, jene Werthaltung, die Dialog, Kooperation
und gegenseitigen Respekt als unabdingbare Größen politischer Kultur
sahen."
"Epochemachender Stil"
Dementsprechend sei auch Benyas politischer Stil "epochemachend"
gewesen - "Er war der 'Mister Sozialpartnerschaft', der besonders
gemeinsam mit Bruno Kreisky für ungeheure soziale und wirtschaftliche
Erfolge der Arbeitnehmer sorgte", so der SPÖ-Vorsitzende weiter.
Gusenbauer erinnerte aber auch daran, dass sich der Verstorbene
zuletzt besorgt gezeigt habe "angesichts der Missachtung, die die
heutige Regierung der Sozialpartnerschaft und sozialem Dialog
insgesamt gegenüber an den Tag legte. Diese Abkehr vom erfolgreichen
'österreichischen Weg' konnte und wollte er nicht nachvollziehen.
Gusenbauer: "Wir verneigen uns vor einem wirklich großen Mann der
österreichischen Arbeiterbewegung, der große Leistungen und Erfolge
mit persönlicher Bescheidenheit und hoher Integrität verband." Die
Anteilnahme gelte besonders Anton Benyas Frau und seiner Familie. (APA)