International
Rumsfeld ordnet Untersuchung nach Tod von US-Soldaten an
Islamische Staaten wollen UNO-Untersuchung zu Mazar-i-Sharif
Washington/Jeddah - Nach dem Tod von drei US-Soldaten bei
einem Luftangriff der eigenen Streitkräfte hat der amerikanische
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine Untersuchung der genauen
Umstände angeordnet.
In der CNN-Sendung "Larry King Live" sagte
Rumsfeld am Mittwoch, bei der eingesetzten Bombe habe es sich um eine
"sehr intelligente Waffe" mit einer Trefferquote von 85 bis 90
Prozent gehandelt. Rumsfeld fügte hinzu: "Das ist ein sehr guter
Prozentsatz, aber es bedeutet, dass es eine Wahrscheinlichkeit von
eins zu zehn gibt, dass etwas anderes angerichtet wird als
beabsichtigt war."
Bei dem Luftangriff wurden auch fünf Anti-Taliban-Kämpfer getötet.
20 US-Soldaten wurden verletzt. Die 900-Kilogramm-Bombe des Typs JDAM
(Joint Direct Attack Munition) schlug etwa 100 Meter vom Standort der
Gruppe nördlich der afghanischen Stadt Kandahar ein.
OIC wollen Untersuchung des Blutbads nahe Mazar-i-Sharif
Die Organisation der Islamischen Staaten (OIC) hat unterdessen die
Vereinten Nationen zu einer Untersuchung des Blutbads nahe der
afghanischen Stadt Mazar-i-Sharif aufgerufen, dem in der vergangenen
Woche 300 bis 700 gefangene Taliban-Kämpfer zum Opfer fielen.
OIC-Generalsekretär Abdeluhed Belksis rief UNO-Generalsekretär Kofi
Annan am Mittwoch in der saudiarabischen Stadt Jeddah dazu auf, "die
Wahrheit ans Licht zu bringen, was wirklich geschehen ist". In der
Festung sei es zu einem Massaker gekommen, das gegen die Genfer
Konvention von 1949 zur Behandlung von Kriegsgefangenen verstoße.
Nach Darstellung der Nordallianz sollen die kurz zuvor bei der
Einnahme von Kundus gefangen genommenen Taliban-Kämpfer in der
Festung Qalai Janghi einen Aufstand begonnen haben. Während der
dreitägigen blutigen Niederwerfung wurde die Festung von
US-Kampfflugzeuge bombardiert. (APA)