Washington - Mit der neuen Langzeitbesatzung für dieInternationale Raumstation ISS an Bord ist die US-Raumfähre Endeavourins All gestartet. Die Fähre, deren Start mehrfach verschoben wordenwar, hob am Mittwoch um 23.19 MEZ vomWeltraumbahnhof in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Siesoll am Freitagabend um 21.04 MEZ an der Raumstation andocken. Es istdie 12. Shuttle-Mission zur ISS. Der ursprünglich am vergangenen Donnerstag (Ortszeit) geplanteStart war zunächst verschoben worden, weil ein russischerRaumfrachter nicht richtig an der Station angedockt hatte. Damitbestand die Gefahr, dass der Frachter bei der Ankunft des Shuttleshin- und herschwingen und die ISS beschädigen könnte. EinGummi-Dichtungsring war lose. Zwei russische Kosmonauten stiegendeshalb am Montag aus der ISS aus und entfernten den Ring. DerFrachter konnte daraufhin fest verankert werden. Neue Besatzung An Bord der Endeavour ist neben der vierköpfigen Crew auch dieneue Langzeitbesatzung der ISS: Der russische Kommandant JuriOnufrienkow sowie die beiden Amerikaner Daniel Bursch und Carl Walz.Sie lösen US-Kommandant Frank Culbertson und seine russischenKollegen Wladimir Deschurow und Michail Tjurin ab, die seit knappvier Monaten in der ISS gelebt und gearbeitet hatten. Onufrienkow, Bursch und Walz werden das Weihnachtsfest im Allverbringen. Sie sollen insgesamt fünf Monate an Bord bleiben unddabei zahlreiche wissenschaftliche Versuche unternehmen. Außerdemsollen sie den Ausbau der Station vorantreiben. Während ihresAufenthalts soll mit der Installation eines metallenen Rückrats derStation begonnen werden. Die Endeavour soll am 16. Dezember zur Erdezurückkehren. Patriotischer Einschlag Mit der Endeavour reisen 6.000 kleine amerikanische Flaggen mitins All. Sie sollen nach der Rückkehr der Fähre an Familienangehörigeder Opfer der Anschläge vom September und Rettungskräfte verteiltwerden. Es ist die erste Mission seit den Anschlägen auf das WorldTrade Center und das Pentagon und deshalb waren massiveSicherheitsvorkehrungen getroffen worden. So hatten Militärflugzeugeden Luftraum über dem Weltraumbahnhof ständig kontrolliert. (APA/dpa)