Wirtschaft
Telekom Austria: SPÖ kritisiert "Ausverkauf ans Ausland"
Eder: Totalprivatisierung von Versorgern im EU-Raum unüblich, Mehrheit sollte in Österreich verbleiben
Wien - "Die Telekom Austria darf nicht ans Ausland
verschleudert werden", warnt SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder. Ein
"Ausverkauf ans Ausland" würde laut Eder bedeuten, dass wiederum die
Zentrale eines der großen Unternehmen Österreichs ins Ausland verlegt
wird und für Österreich wirtschaftspolitisch wichtige Entscheidungen
einschließlich der Höhe der Telefon- und Internet-Preise im Ausland
entschieden werden.
"Zumindest 25 Prozent und eine Aktie der Telekom Austria müssen
bei einem Verkauf weiterhin vom Bund gehalten werden", sagte Eder
laut einer SPÖ-Aussendung vom Donnerstag. Schließlich gehe es um
eines der wichtigsten Infrastruktur-Unternehmen Österreichs und
gleichzeitig um ein Hightech-Unternehmen, von dem wesentliche
Wirtschaftsimpulse für andere heimische Unternehmen ausgingen.
Ertragsmaximierung darf nicht im Vordergrund stehen
Im EU-Raum sei eine gänzliche Privatisierung von Unternehmen im
Versorgungsbereich nach wie vor unüblich, betonte der SPÖ-Politiker.
Österreich brauche einige große nationale Unternehmen, um überhaupt
im europäischen Wirtschaftsraum wirtschaftspolitisch mitspielen zu
können. Bei einer Privatisierung könne daher nicht ausschließlich die
Ertragsmaximierung im Vordergrund stehen, so Eder. Vielmehr sei in
jedem Fall darauf zu achten, dass die Mehrheit der Anteile weiterhin
von österreichischen Eigentümern gehalten werde.
"Angesichts der schwierigen Börsenlage der Telekombranche ist
überhaupt zu hinterfragen, ob derzeit ein Verkauf sinnvoll ist",
sagte Eder weiter. "Vielmehr wäre auch zu überlegen, die Anteile der
Telecom Italia vorerst als ÖIAG zurückzunehmen und erst in einer
besseren Wirtschaftsphase eine Beteiligung zur Stärkung des
Unternehmens und des Wirtschaftsstandorts Österreich vorzunehmen."(APA)