Kairo/Tel Aviv - Die Rettungsaktion für 84 Arbeiter der von Ägypten nach Israel getriebenen Bohrinsel wird nun auch politisch brisant. Am Donnerstag wurde in Kairo bekannt, dass die Männer - zum Großteil Ägypter - nach ihrer Rettung von der seit Dienstag im Mittelmeer treibenden Plattform mit US-Flugzeugen nach Israel gebracht worden sind. Sie sollten noch am Donnerstagabend von Tel Aviv nach Kairo geflogen werden. Die ägyptischen Behörden hatten zunächst vehement bestritten, dass die Leute nach Israel gebracht worden waren. Sie befürchteten, dass diese Aktion bei dem derzeit herrschenden anti-israelischen Klima in Ägypten heftig kritisiert werden würde. Die Kairoer Zeitung "Al-Ahram" berichtete am Donnerstag, der Transport der Arbeiter nach Israel sei mit dem Geschäftsträger der ägyptischen Botschaft in Israel abgestimmt worden. Ihren Botschafter hatten die Ägypter bereits vor Monaten aus Protest gegen die israelische Palästinenser-Politik abgezogen. Rücktransport der Bohrinsel ist bisher am schlechten Wetter gescheitert Der Rücktransport der Bohrinsel nach Port Said ist bisher am schlechten Wetter gescheitert. Die Plattform hatte sich am Dienstag bei einem Sturm vor der ägyptischen Mittelmeerküste losgerissen. Ein Sprecher der amerikanischen Betreiberfirma SantaFe in Ägypten sagte in "Al-Ahram", es sei noch unklar, ob die Schäden an der vor der israelischen Küste dümpelnden Bohrinsel repariert werden könnten. (APA)