Islamabad - Die Taliban haben drei weitere Provinzen in Afghanistan aufgegeben. Die Kämpfer der radikalislamischen Miliz hätten sich aus ihrer Stammprovinz Kandahar sowie den Provinzen Helmand und Sabol zurückgezogen, sagte ein Taliban-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Freitag in Islamabad. Bei den US-Luftangriffen auf die südafghanische Stadt Kandahar sind nach Angaben der Taliban in den vergangenen zwei Monaten rund 10.000 Menschen getötet worden. Die meisten von ihnen seien Kämpfer der radikalislamischen Miliz gewesen, sagte ein Taliban-Vertreter. In den vergangenen zwei Wochen sei die Zahl der Opfer derart gestiegen, dass die Taliban den Bombardements nicht länger hätten standhalten können und ihre Verteidigungslinie zusammengebrochen sei. Taliban-Kämpfer reihenweise getötet "Wir haben sieben Mal versucht, unsere Verteidigung im Norden und Süden wieder aufzubauen, und jedes Mal wurden wir bombardiert," sagte der Taliban-Vertreter weiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Die Taliban-Kämpfer seien "reihenweise" getötet worden, "und wir konnten nicht einmal ihre Leichen finden". Unterdessen verloren die Taliban nach ihrer Hochburg Kandahar auch die strategisch wichtige Stadt Spin Boldak nahe der Grenze zu Pakistan, wie der katarische Fernsehsender El Dschasira berichtete. (APA)